Torgau an der Elbe

Torgau an der Elbe

"Antifaschistisches Gedenken" mit der AfD?

Vom 25. bis zum 27. April fanden die Elbe Days in Torgau statt.

Korrespondenz
"Antifaschistisches Gedenken" mit der AfD?
Gestecke am Gedenkstein "Ruhm dem Sowjetvolk" (rf-foto)

Dort gaben sich am 25. April 1945 die amerikanischen und sowjetischen Truppen die Hand. Am Fahnenmonument an der neu gebauten Brücke, auf der sich die Sowjets und die Amerikaner 1945 im Zweiten Weltkrieg die Hand gaben, fand am Freitag, also am 80. Jahrestag des Handschlags, ein Gedenken aller Bundestagsparteien und der Kirche statt. Neben dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU), Linkspartei, SPD, FDP und CDU waren leider auch BSW, die faschistische AfD und der russische Botschafter vor Ort.

 

Die Redner waren Kretschmer, der Oberbürgermeister Torgaus, Henrik Simon (CDU), und der Regionalbischof Dr. Johann Schneider. In ihren Reden gestanden sie fast schon schweren Herzens ein: Die Befreiung war nur durch die Sowjetsoldaten der Roten Armee möglich. Dennoch lauerte laut allen Dreien auch nach dem Fall des Hitler-Faschismus das antikommunistische Schreckgespenst von der angeblichen "stalinistischen Säuberungsgesellschaft" (so Simon in seiner Rede) im Osten.

 

Die einzige Partei, die mit ihrem Kranz aus rot-weißen Nelken an die Arbeiterbewegung anknüpfte, war die Linkspartei. Alle anderen Parteien nutzen für diese ihre Parteifarben oder, wie die CDU, schwarz-rot-gold. Einen völlig blauen Kranz legte dabei die faschistische AfD nieder.

 

Auch auf Anfrage beim Ordnungsamt vor Ort und bei der Veranstaltungsleitung waren diese nicht bereit, die Faschisten von der Veranstaltung auszuschließen. Also nahmen sowohl Vertreter des neuimperialistischen Russlands als auch der AfD an der bürgerlichen Gedenkveranstaltung des historischen Handschlags teil. Ein Handschlag, der Symbol des Kampfs gegen Faschismus und Krieg war und ist. Ein handfester Skandal!


Das zeigt, wie unehrlich der bürgerliche Antifaschismus ist. Vielleicht war das auch der Grund dafür, warum neben 60 Politikern und Pressevertretern höchstens 15 Bürger dazukamen und warum die Veranstaltung so isoliert von der arbeitenden Bevölkerung Torgaus blieb. Nächstes Jahr wollen auch wir vom Jugendverband REBELL und von der MLPD da auftreten und einen proletarischen Antifaschismus unter die Leute bringen.