Kampftag der Arbeiterklasse

Kampftag der Arbeiterklasse

1. Mai in Polen im Zeichen der anstehenden Präsidentschaftswahl

Im ganzen Land gab es Kundgebungen, organisiert vom größten Gewerkschaftsverband OPZZ. Die zentrale Kundgebung fand in Lodz statt, der viertgrößten Stadt Polens, einer Industriearbeiterregion mit vielen Produktionsstätten internationaler Konzerne wie ABB oder Bosch.

Korrespondenz

Dort sprach unter anderem Magdalena Biejat, die Präsidentschaftskandidatin der polnischen Linkspartei. Sie rief dazu auf, "sich in den Gewerkschaften zu engagieren und für ihre Rechte zu kämpfen" und forderte eine Vier-Tage-Woche. Die revolutionäre polnische Organisation Czerwoni beteiligte sich daran, während sie in den vergangenen Jahren eigene, getrennte Veranstaltungen durchführten.
 
Ein Marxist-Leninist aus Polen berichtet: "Czerwoni bildete einen großen und lauten Block und prägte die Demonstration damit. Czerwoni waren die Einzigen, die überhaupt Slogans riefen, und zwar antikapitalistische und sozialistische. Viele der anwesenden Arbeiter zeigten große Sympathie. Einer Lehrerin wurde durch das Megafon eine Stimme gegeben. Die Flugblätter von Czerwoni wurden gerne genommen. Es war ein wirklich toller Tag. 

 

Außerdem gab es nach dem Marsch ein Picknick mit zwei Vorträgen: 

  1. Warum Politiker Marionetten der Kapitalisten sind 
  2. Über den antiimperialistischen Kampf heute. 


Einige Arbeiter kamen, um zuzuhören, und es gab interessante Diskussionen".


Am 18. Mai finden in Polen die Präsidentschaftswahlen statt. In den Umfragen führt aktuell der Kandidat der regierenden PO (Partei des Ministerpräsidenten Donald Tusk) mit ca. 30 Prozent. Platz zwei und drei teilen sich schwankend mit je ca. 20 Prozent der Kandidat der faschistoiden PiS-Partei, Karol Nawrocki, und Sławomir Mentzen von der offen faschistischen Konfederacja.


Dazu die Einschätzung des polnischen Marxisten-Leninisten: "Wie kommt das? Die Massen stehen Tusk und seinem Kandidaten Trzaskowski ablehnend gegenüber. Ihre Politik ist die vollständige Fortsetzung der bisherigen PiS-Politik. Sie machen dasselbe, wofür sie die PiS kritisiert haben. Genau wie die PiS wollen sie den Präsidenten und den Premierminister in ihren Händen haben.


Aufgrund des Fehlens einer echten Arbeiterpartei liegen die faschistischen Kandidaten in den Umfragen hoch: Mentzen für seinen Anti-Establishment-Ansatz, Nawrocki für die Kombination von Nationalismus mit politischen Versprechen sozialer Stabilität".