Pressemitteilung der Freunde der IAWC Rüsselsheim
Erneute Abmahnung gegen Gewerkschafter Erik Kordes
Die Freunde der Internationalen Automobilarbeiterkonferenz (IAWC) Rüsselsheim machen die skandalöse Abmahnung des Kollegen und Gewerkschafters Erik Kordes durch Opel bekannt:
Am 4. April mahnte das Opel-Management unseren Kollegen und bekannten Gewerkschafter Erik Kordes schriftlich ab. Als Begründung wird ihm eine Verletzung seiner arbeitsvertraglichen Pflichten unterstellt. Er soll sich unerlaubt von seinem Arbeitsplatz entfernt haben.
Das ist schlicht gelogen. Erik nahm sein Recht wahr, den Betriebsrat aufzusuchen. Seit wann ist das verboten? Dafür meldete er sich bei seinen Vorgesetzten ab. Anlass war eine seit Wochen geplante Arbeitsverdichtung, die in der Kritik steht und am Betriebsrat vorbei durchgezogen werden sollte.
Es ist völlig richtig, dass sich die Kollegen aus Eriks Abteilung das nicht haben gefallen lassen. Leiharbeits-Kollegen, die den zusätzlichen Druck nicht hinnehmen wollten, wurde gar mit Abmeldung bei ihrer Leihfirma gedroht. Als ihr demokratisch gewählter IG-Metall-Vertrauensmann hat Erik den Betriebsrat informiert und herangeholt – ein Vorgang, wie er Tausendfach in Deutschland vorkommt. Das belegt: Die Abmahnung hat mit persönlichem Fehlverhalten nichts zu tun – es geht um eine rein politisch motivierte Schikane gegen aktive Gewerkschafter zur Einschüchterung der ganzen Belegschaft. Wir fordern die sofortige Rücknahme der Abmahnung und die Wiedereinstellung der entlassenen Kollegen!
Hier geht es nicht nur um Opel. Auf unserem bundesweiten Delegiertentreffen am 6. April erfuhren wir u.a. von den Zuständen bei Tesla mit der Verweigerung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, willkürlichen Abmahnungen und Kündigungen. Bei VW gibt es Jagd auf Kranke und Schwerbeschädigte. Offenkundig soll in der Automobilindustrie die neue Linie des Unternehmerverbands BDI und seines Sprechers Russwurm vom „Durchregieren“ gegen die Belegschaften ausgetestet werden. Die neue Regierung plant die Abschaffung des Acht-Stunden-Tags, Kürzungen bei Renten und Bürgergeld, Kahlschlag im Umweltschutz, Beitragserhöhungen, massive Subventionen für Konzerne, Hochrüstung für einen neuen Weltkrieg, Abbau demokratischer und Flüchtlingsrechte. Aber wie viel Angst müssen die Konzernchefs vor kämpfenden Belegschaften haben, wenn sie zu solchen Repressionen greifen?! ...
Solidaritätserklärungen und weitere Informationen gerne über iaar.ruesselsheim@gmx.de / Wolfgang Almeroth und Matthias Rücker