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Ostermarsch Rhein-Ruhr am Samstag gestartet - Mit Links zu weiteren Berichten

Der Ostermarsch Rhein-Ruhr 2025 startete am Samstag in Duisburg mit einer Kundgebung inmitten der Stadt unter der Losung: “Friedenstüchtig, statt kriegstüchtig! Kriege beenden, Aufrüstung stoppen! Keine neuen Mittelstreckenrakten in unserem Land.“

Korrespondenz
Ostermarsch Rhein-Ruhr am Samstag gestartet - Mit Links zu weiteren Berichten
Ostermarsch Rhein-Ruhr startete am 19. April 2025 in Duisburg (rf-foto)

Diesem Aufruf von Friedensforum Duisburg und Friedensinitiative Niederrhein folgten ca. 300 Teilnehmer aus alten und neuen Kräften der Friedensbewegung. Die Veranstalter hatten sich entschieden, an diesem Ostermarsch als Hauptredner migrantischen Vertretern das Wort zu geben – „die sonst oft keine Stimme haben“.

 

Engagiert kritisierte der Hochschuldozent Jules El-Khatib den Völkermord und die Vertreibungspolitik des Netanjahu-Regimes gegenüber dem palästinensischen Volk in Gaza. Er stellte heraus, dass die Bevölkerung Palästinas nicht mit der Hamas gleichzusetzen ist. Er kritisierte Waffenlieferungen und die Unterstützung durch die Bundesregierung und forderte die Anerkennung eines palästinensischen Staates. Überhaupt prägte die Solidarität mit dem palästinensischen Volk diesen Ostermarsch. Die Musiker von „ewo2“ mahnten mit dem jiddischen Lied „S’brennt, Briederle, s’brennt“ dass Verantwortung vor der deutschen Geschichte heißt, heute die Politik der israelischen Regierung zu kritisieren. Solidarität International sammelte 280 € Spenden für das Wiederaufbau-Projekt einer Klinik in Gaza.

 

Von der ATIF sprach Süleyman Gürcan zur Lage der Flüchtlinge. Die Ursache der weltweiten Flüchtlingswellen ist der Imperialismus, der Kriege um Rohstoffe, Absatzmärkte und Einflusssphären vom Zaun bricht und den Menschen die Lebensgrundlage entzieht. Er kritisierte die rassistische und faschistische Politik der AfD, aber auch, dass alle anderen bürgerlichen Parteien in Berlin für eine reaktionäre Wende in der Flüchtlingspolitik trommeln. Er unterstrich die Notwendigkeit, den antifaschistischen und antiimperialistischen Zusammenschluss zu verstärken.

 

Auf dem Kundgebungsplatz waren an zwölf Info-Ständen u.a. Friedensforum,VVN-BdA, Solidarität International (SI), ATIf und Umweltgewerkschaft auf dem Platz versammelt, sowie die Parteien BSW, Die Linke, SGP und MLPD, und die Jugendorganisationen REBELL, Solid und SDS. Die Atmosphäre war solidarisch und entschlossen, sich den Kriegstreibern in der Welt und der neuen Bundesregierung entgegenzustellen.

 

In den Gesprächen, die unsere Reporterin für Rote Fahne News mit Teilnehmerinnen und Teilnehmer geführt hat, kam das Ringen um den Weg der Friedensbewegung zum Ausdruck: während Skepsis gegenüber dem Friedenswillen der Regierungen von USA, EU, Deutschland und Russland wegen ihrer jeweiligen Kapital- und Machtinteressen vorherrschten, wollte das BSW das Grundgesetz verwirklicht sehen. Deutlich zu spüren war das Bedürfnis, sich über einen breiteren Zusammenschluss gegen Faschismus und Krieg zu beraten, den alle für notwendig halten. Vor allem junge Leute hielten nichts davon, wenn die Ukraine den Imperialisten USA, der EU oder Russland zum Opfer fällt: „Frieden erkaufen, das ist doch nur ein Geschäft“.

 

Über Kapitalismuskritik hinaus ist das Interesse am Sozialismus gewachsen, ebenso wie die Bereitschaft von Jugendverbänden mit sozialistischem Anspruch wie solid, sds und REBELL, sich miteinander zu vernetzen. Unsere Analyse zu den erfolgreichen Anfängen und der Zerstörung des Sozialismus von innen heraus war Thema. Besonders, wegen der positiven Aufarbeitung für die Zukunft, um Fehler zu vermeiden. Und auch, um andere zu überzeugen.

 

Bemerkenswert, dass zur Abschlusskundgebung Günther Bittel ein Grußwort des Internationalistischen Bündnisses und seiner Trägerorganisationen überbringen konnte. Bemerkenswert deshalb, weil unsere Position, an einer Friedensbewegung zu arbeiten, die aktiven Widerstand gegen jede imperialistischen Politik entwickelt – egal ob USA, Russland, China oder die Bundesregierung – in den letzten Jahren von den Veranstaltern immer wieder ausgegrenzt wurde. Angesichts der weltweiten Bedrohung der Existenzgrundlagen der Menschheit führte Günther Bittel dazu aus: „Wir stehen in der historischen Verantwortung, alle gemeinsam ein noch viel breiteres antifaschistisches Bündnis aufzubauen. Wir stehen in der Pflicht, an unseren Gemeinsamkeiten anzusetzen, diese auszubauen. Was uns trennt und Widersprüche müssen wir solidarisch auf Augenhöhe diskutieren und klären.(…) In diesem Sinne: Gemeinsam vorwärts im Friedenskampf und im antifaschistischen Kampf, es lebe die Solidarität der Völker, wir sehen uns wieder am 1. Mai und am 8. Mai, Glückauf!“

 

In diesem Geist wurde mit dem gemeinsamen Singen des Solidaritätslieds und des Einheitsfrontlieds der Duisburger Teil des Ostermarschs beendet.

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