Ostermarsch
Gera: Erfolgreiche Kundgebung des Internationalistischen Bündnisses trotz faschistischer Provokation
Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit verschiedener Friedenskräfte in Gera ist gewachsewn. An der vom Friedensbündnis Gera e.V. organisierten Kundgebung am Ostersamstag beteiligten sich Omas gegen Rechts, Cuba Si, ukrainische Flüchtlinge, Ärzte gegen Atomkrieg (IPPNW), die MLPD, Die Linke, Vertreter des DGB, einzelne Grünen und BSW-Mitglieder, die Deutsch-Sowjetische Freundschaftsgesellschaft und ein evangelischer Pfarrer.
Viele kritisierten die von der Regierung beschworene „Kriegstüchtigkeit“. Auch gab es mehr Kritik an Israels menschenverachtendem Vorgehen in Gaza. Die MLPD Gera beteiligte sich mit einem Büchertisch, zwei Liedern und einem Redebeitrag für das Internationalistische Bündnis auf Grundlage des Aufrufs der Neuen Friedensbewegung „Den Wahnsinn stoppen!“.
Gegenüber Aktionen von früheren Jahren ist der Stil der Zusammenarbeit demokratischer geworden, auch wenn es hieß, dass Parteifahnen „unerwünscht“ seien und der MLPD ein Redebeitrag verweigert wurde. Wir mobilisierten dort auch für eine von uns angemeldete anschließende Kundgebung und Demo des Internationalistischen Bündnisses unter dem Motto „Aufstehen gegen Krieg, Rassismus, Faschismus und Völkermord in Gaza!“ Um 13 Uhr versammelten sich ca. 70 Menschen vor dem Stadtmuseum. Es waren überwiegend jugendliche Migranten, auch Familien, die für die Sache der Palästinenser gekommen waren, auch einzelne Teilnehmer der Friedenskundgebung am Vormittag.
Bald nach Beginn rückten etwa 20 Leute der Truppe um den Geraer Neonazi Christian Klar an, und stellten sich in unmittelbarer Nähe auf, um zu provozieren und einzuschüchtern. Dabei präsentierten sie sich demagogisch mit „Peace“-Fahnen. Wir protestierten entschieden gegen diese Provokation und entlarvten deren faschistischen Charakter und ihre Methoden. Es ist ein Skandal, dass die Polizei diese faschistische Provokation duldete. Sie stellte sich zwar zwischen uns, aber duldete deren Aufmarsch in unmittelbarer Nähe. Sie kündigte zudem an, dass sie dies auch bei der von uns geplanten Demo so machen würde.
Aufgrund der konkreten Situation entschieden wir, die Kundgebung fortzuführen und auf die Demonstration zu verzichten. Im Mittelpunkt der Kundgebung stand der Protest gegen den Völkermord in Gaza und der antifaschistische Widerstand. “Alle zusammen gegen den Faschismus!“ „Alerta, alerta, Antifascista!“. Redebeiträge zum Friedenskampf wechselten sich mit immer wiederholten Rufen „Free,free, Palästine“ ab. Wir sammelten für das ICOR-Projekt des Al-Awda Krankenhaus in Gaza. Es kamen mit allen Aktivitäten rund um den Ostermarsch bereits über 200 Euro zusammen. Die Faschisten mussten schweigen und zogen nach einer Stunde kleinlaut ab. Am Ende der Kundgebung riefen wir zur weiteren Zusammenarbeit auf, und schlugen dafür den Nakba-Tag am 15. Mai vor. Ein Vorbereitungstreffen wurde mit einer ganzen Gruppe von Jugendlichen vereinbart. Ein insgesamt gelungener Tag, auch angesichts neuer Herausforderungen!