DAX-Vorstände

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Gehaltsverzicht? Aber doch nicht bei uns!

Wie groß war das Geschrei, als die IG Metall in der letzten Tarifrunde 7 Prozent mehr Lohn und Gehalt forderte. „Eine Null sei schon zu viel“, tönte Harald Marquardt, Verhandlungsführer des Unternehmerverbands Südwestmetall.

Von ms

Der abgeschlossene faule Kompromiss sieht dann auch nur 2,0 Prozent ab April 2025 und 3,1 Prozent ab April 2026 bei einer Laufzeit von 25 Monaten vor - macht unter dem Strich gerade mal 2,3 Prozent.

 

Von der Lohnzurückhaltung, die sie von den Arbeiterinnen und Arbeitern ständig fordern, halten die Chefs der größten börsennotierten Konzerne wenig, wenn es um ihre eigenen Gehälter geht. Trotz tiefster Weltwirtschafts- und Finanzkrise haben sie sich 2024 im Schnitt großzügige 10,4 Prozent mehr genehmigt.1

 

Durchschnittlich erhielten die Chefs und Chefinnen der 40 im Deutschen Aktienindex (DAX) gelisteten Monopole rund 6,3 Millionen Euro im Jahr. Top-Verdiener Christian Klein von SAP kassierte fast 19 Millionen Euro. Mehr als zehn Millionen erhielten Mercedes-Chef Ola Källenius, VW-Chef Oliver Blume und Allianz-Chef Oliver Bäte.

 

Mit solchen Hungerlöhnen kann man wahrhaftig nicht über die Runden kommen. Da muss schon mal kräftig zugelangt werden! Vincent Warnery von Beiersdorf ließ sich nicht lumpen und verfünffachte sein Gehalt auf fast 13 Millionen Euro. Von dieser sagenhaften Bescheidenheit können sich die normalen Werktätigen doch wirklich noch 'ne Scheibe abschneiden. Sie sollten aber auch etwas Mitleid übrig haben für diejenigen unter den DAX-Vorstandschefs, die tatsächlich Abstriche hinnehmen mussten - wie zum Beispiel BMW-Chef Christian Bruch.

 

Sebastian Pacher von der Managementberatung Kienbaum übt sich in zaghafter Kritik. Die Vergütungssysteme seien "nicht immer ausbalanciert": "Sie schlagen bei guter Geschäfts- und Aktienkursentwicklung häufig stärker nach oben aus als bei schlechten nach unten." Man könnte auf gut Deutsch auch sagen: Die hemmungslose Gier der Konzernlenker kennt kein Maß.

 

Und das betrifft nicht nur ihre eigenen Gehälter, zu denen noch Aktienboni, Ruhestandgehälter und sonstiges kommen. Die Grundlage dafür sind die Maximalprofite, die sie aus der Arbeitskraft der arbeitenden Menschen pressen und die vor dem Hintergrund des mörderischen imperialistischen Konkurrenzkampfs immer weiter gesteigert werden müssen. Wer so fürstlich "entlohnt" wird, hat natürlich größtes Interesse daran.

 

Das alles können sich die Arbeiterinnen und Arbeiter "sparen", wenn sie dieser Ausbeuterclique endlich das Handwerk legen und die Produktionsmittel mit einer sozialistischen Revolution in ihren Besitz nehmen.