Emissionshandel

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VW: Greenwashing auf den Weideflächen von Tansania

In ihrem Koalitionsvertrag sprechen sich CDU/CSU und SPD dafür aus, „den Emissionshandel (mit CO2-Zertifikaten) europäisch und international voranzutreiben".

Von jsch

Zu diesem Handel mit Verschmutzungsrechten gehört auch, dass Unternehmen ihren Ausstoß an CO2 nicht reduzieren müssen, weil sie diesen mit vermeintlichen Projekten zur CO2-Speicherung an anderer Stelle „ausgleichen". So „fördert" VW in Zusammenarbeit mit der Regierung in Tansania ein Projekt, mit dem neue Beweidungsmethoden Grasflächen im Norden Tansanias schonen sollen. Die Böden würden dadurch größere Mengen an Kohlenstoff aufnehmen und einspeichern – so die Behauptung.

 

Aber: Das hier kurzfristig eingelagerte CO2 kann Kohlenstoff, der über Jahrmillionen im Gestein eingelagert und durch Verbrennung freigesetzt wird, in keiner Weise aufwiegen. Sollten die Weiden irgendwann anderen Zwecken dienen, angebaut oder gerodet werden, ist der geringe Effekt sogar wieder vollständig zunichte. Zugleich wird den Bauern in Tansania eine Änderung ihrer Weidehaltung aufgezwungen, ein Teil von ihnen wird aus ihrer Heimat vertrieben.

 

Für den Kampf gegen die begonnene Umweltkatstrophe sinnlos, für die Bauern schädlich, ist das Projekt für VW in Zusammenarbeit mit dem Staat in Tansania kostengünstig und grünes Mäntelchen für ungebremsten CO2-Ausstoß.

 

Wer solches Greenwashing satt hat und aktiv werden will, der ist richtig am 26. April bei einem Vorbereitungstreffen des Internationalen Umweltratschlags 2026. Im Aufruf dazu heißt es: „Den Fokus werden wir auf die internationalen Großkonzerne und ihre Regierungen richten, die geleitet sind von Profit- und Machtinteressen. Wir fordern einen konsequenten und radikalen Umweltschutz und wirksame, konkrete Sofort- und Schutzmaßnahmen".

 

Einladung und weitere Infos findet man u.a. hier: https://umweltgewerkschaft.org/de/