Gemeinsamer Aufruf, gemeinsame Durchführung
Gewachsenes Bündnis organisiert Ostermarsch in Erfurt
Als einer der ersten bundesweit fand am Gründonnerstag in Erfurt ein Ostermarsch statt. Aufgerufen hatte das Erfurter Friedensbündnis, in dem unterschiedliche Organisationen zusammenkamen.
In einem gemeinsam vorbereiteten und gehaltenen Redebeitrag betonten die Organisatoren ihren Stolz, viele unterschiedliche Positionen im Bündnis zusammenzubringen auf Grundlage eines gemeinsamen Aufrufs und gemeinsamer Prinzipien. So heißt es im Aufruf: "Wir positionieren uns klar gegen alle Kriegstreiber, egal ob Russland, NATO, einschließlich Bundesrepublik Deutschland, oder andere. Wir lehnen jede Anwendung militärischer Gewalt gegen andere Länder zur Erweiterung von Rohstoff- und Absatzmärkten kompromisslos ab."
Gleichberechtigt wurden die unterschiedlichen im Bündnis vertretenen Positionen durch Redebeiträge dargelegt. So sprach für die pazifistische Richtung der Kirche der Thüringer Landesbischof Friedrich Kramer. Er sagte, im Gegensatz zu Clausewitz würde er dem Krieg den Frieden entgegenstellen. Der Jugendverband REBELL sprach sich dafür aus, die antifaschistische und Friedensbewegung zusammenzubringen und eine sozialistische Jugendbewegung aufzubauen. Das Erfurter Friedensbündnis grenzt sich bewusst von der faschistischen AfD ab. Die SDAJ sprach gegen die Wehrpflicht.
Für die revolutionäre Richtung sprach Tassilo Timm von der MLPD, der die imperialistischen Hintergründe der aktuellen Kriegsgebahren (v.a. in Bezug auf Trump und China) aufdeckte. Seine Forderung nach den vereinigten sozialistischen Staaten der Welt bekam aus vielen Richtungen Applaus. Erfreulich war, dass die Solidarität mit dem palästinensischen Volk auf diesem Ostermarsch präsenter als zuvor war, was auch ein Passant positiv anmerkte. Die Kulturbrücke Palästina Thüringen prangerte die Rolle der deutschen Bundesregierung als bedingungslose Unterstützerin Israels an. Weitere Redebeiträge hielten die Linkspartei, die DKP, Welt ohne Waffen Jena und José Paca vom Ausländerbeirat.
Laut MDR nahmen ca. 400 Leute an der Auftaktkundgebung teil. Eine erfolgreiche Aktion, die Ergebnis eines gewachsenen Vertrauensverhältnis der Bündnispartner war. Sie bildet eine gute Grundlage, um weiter zu diskutieren, wie sich die Friedensbewegung weiter entwickeln muss und welche Fragen noch zu klären sind (z.B. das Verhältnis zum Bündnis Sahra Wagenknecht). Vor Ort wurden weitere Verabredungen getroffen für gemeinsame Aktionen zum 8. Mai (Tag der Befreiung vom Hitler-Faschismus) und 15. Mai (Nakbatag).