Lüdenscheid

Lüdenscheid

„Wer die Vergangenheit vergisst, ist verdammt, sie zu wiederholen“

Derzeit finden zahlreiche Veranstaltungen zum Ende des Zweiten Weltkriegs und zu den Verbrechen des Hitler-Faschismus statt. In Lüdenscheid wurde eine Gedenkfeier entsprechend dem Leitsatz der Gedenkstätte Auschwitz durchgeführt: „Wer die Vergangenheit vergisst, ist verdammt, sie zu wiederholen.“

„Wer die Vergangenheit vergisst, ist verdammt, sie zu wiederholen“
Blumen am Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des Arbeitserziehungslagers

Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus Lüdenscheid e.V. und Friedensgruppe luden am 11. April zu einer Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus ein. Sie erinnerte an die Befreiung des Arbeitserziehungslagers Hunswinkel am 12. April 1945 und der Stadt Lüdenscheid am 13. April 1945 durch die US-Armee.

Die Veranstalter schildern die Lage:

„Als im März 1945 die alliierten Truppen unter dem Kommando der US-Amerikaner das Rheinland besetzten, wurden viele Hundert Gefangene aus dem Judenlager Köln-Müngersdorf, dem Arbeitserziehungslager Köln, dem dortigen Gefängnis Klingelpütz, dem Lager Brauweiler, dem Messelager, dem Gefängnis Siegburg und anderen Haftorten durch das Bergische Land nach Lüdenscheid-Hunswinkel getrieben. Die Gestapo tötete mehr als 300 im Arbeitserziehungslager und auf dem Exekutionsplatz Hühnersiepen.


Es waren zivile Gefangene aus mindestens neun europäischen Staaten, die meisten Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion. Sie wurden oft in Gruppen von ca. 25 Personen gezwungen, ein Massengrab auszuheben, um von der Gestapo erschossen zu werden. Wer die 'Russengräber' in der Nordwest-Ecke des alten evangelischen Friedhofs Mathildenstraße oder auf anderen Lüdenscheider Friedhöfen besucht, findet dort viele Dutzende Grabsteine aus den beiden letzten Kriegsmonaten März und April 1945. Auf Kriegsfriedhöfen für Deutsche ist ebenfalls die große Zahl der Gefallenen zu finden, von denen mehr als die Hälfte im letzten Kriegsjahr 1944 / 45 ihr Leben lassen mussten, bis alliierte Soldaten das Lager am 12. April 1945 befreiten.


Aber das war alles noch nicht genug. Fast in allen Nachbarorten Lüdenscheids (u.a. Valbert, Halver) und in der Stadt waren Feldjäger (von vielen 'Bluthunde' genannt) unterwegs, die kriegsmüde Soldaten festnahmen und zu Standgerichten brachten. So wurden auch drei junge Soldaten in Lüdenscheid festgenommen und vom Standortkommandanten in der Kaserne am Buckesfeld zum Tode verurteilt. Der befahl, sie am 9. April zu erschießen und ihre Körper auf dem heutigen Rathausplatz und damaligen Adolf-Hitler-Platz auszustellen. ..."

 

Hier die ausführliche Version des Artikels