Ukraine
Eines der korruptesten Staatswesen
Korruption ist in der Ukraine nicht nur ein Problem – sie ist tatsächlich eine Säule des Staatswesens, in die auch die Regierung Selenskyj unlösbar eingebunden ist. Das zieht sich schon über viele Jahre und lässt sich auch mit dem aktuellen Kriegsgeschehen nicht begründen.
Obwohl der ukrainische Staat nicht nur in Fragen des Militärs, sondern mit seinem gesamten Staatshaushalt völlig abhängig von seinen westlichen Geldgebern ist, wurden die immer wieder geäußerten Reformforderungen an die Ukraine, obwohl sie auch eine Bedingung für die EU-Aufnahme des Landes sein sollten, so gut wie nicht umgesetzt. In der Broschüre „Der Ukrainekrieg und die offene Krise des imperialistischen Weltsystems“ stellte die MLPD schon im Juni 2022 fest:
"Während unter der Oberfläche der europäischen Familienidylle ein Hauen und Stechen herrscht, gibt es in der umworbenen Ukraine in Wirklichkeit keinen wesentlichen Unterschied zu den Realitäten der Oligarchie in Russland. Noch 2020 hatte das bürgerliche »Demokratie-Ranking« der Universität Würzburg die Ukraine als »hybrides Regime« zwischen »Demokratie« und »Autokratie« noch hinter den »defizitären Demokratien« eingestuft."
Der Ukrainekrieg und die offene Krise des imperialistischen Weltsystems
Dabei geht es den westlichen Imperialisten natürlich nicht vor allen Dingen um ein ordentliches Staatswesen – schließlich sind sie selbst oft korrupt und in verschiedenste Skandale verwickelt. Dazu kommt dann noch das eigene Interesse am Fortbestehen dieses Systems, denn schließlich sind es oft gerade die korrupten Akteure, die bereit sind, das „eigene“ Land an den Meistbietenden zu verkaufen. Da ist es dann kein Wunder, wenn die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen versucht, die Situation zu verdecken und stattdessen immer wieder frei erfundene Fortschritte lobt, die nicht existieren. Der ukrainische Parlamentarier Jaroslaw Zhelesniak kritisierte in der Süddeutschen Zeitung, dass sie „bei ihrer Beurteilung des Standes unserer Reformen leider viel zu positiv“ sei.
Hier nur ein Beispiel: 2023 wurde der Chefrichter des Obersten Gerichts Wsewolod Kniasjev mit 2,7 Millionen US-Dollar in bar festgenommen, die er für den ukrainischen Oligarchen Konstantin Schiwago an 13 weitere Richter des Gerichts verteilen sollte. Kniasjew kam gegen Kaution wieder frei, ein Verfahren oder rechtskräftiges Urteil stehen aus. Und die 13 weiteren der Korruption verdächtigen Richter sind weiter im Amt. Dagegen unternimmt die Regierung Selenskyj nichts; gegen dessen Vizestabschef, Oleh Tatarov, auch für Korruptionsbekämpfung zuständig, wurde sogar selbst offiziell wegen des Verdachts der Bestechung ermittelt. Aber die Ermittlung wurden den Anti-Korruptions-Behörden entzogen und nach dem Angriff des neuimperialstischen Russland 2022 insgeheim ganz eingestellt.