Mai 2025

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Antikommunistische Neuerscheinung: "Memorial - Erinnern ist Widerstand"

Im C.H.-Beck-Verlag erscheint im Mai das Buch "Memorial - Erinnern ist Widerstand".

Von hi
Antikommunistische Neuerscheinung: "Memorial - Erinnern ist Widerstand"
(rf-foto)

Das Buch wird als Chronik des Kampfs einer Menschenrechtsorganisation in Putins Russland angekündigt. Der Kampf gegen die faschistische Diktatur im neuimperialistischen Russland, gegen Unterdrückung, für demokratische Rechte und Freiheiten ist absolut notwendig und unterstützungswert. Antikommunismus und die Gleichsetzung von "rechts" und "links" entsprechend der Totalitarismustheorie führen diesen Kampf aber in die Sackgasse.

 

Die Autorenschaft des Buchs deutet schon darauf hin, dass der Antikommunismus seine Finger im Spiel hat: Herta Müller, Anne Applebaum, Karl Schlögel und Gerd Koenen. Herta Müller bekam 2009 den Literaturnobelpreis. "Für Antikommunismus" schrieb damals Rote Fahne News: Sie setzte das bürokratisch-kapitalistische Ceaucescu-Regime in Rumänien mit dem Sozialismus/Kommunismus gleich. Frau Applebaum steht nicht für Menschenrechte, sondern für skrupellose Vorbereitung eines Dritten Weltkriegs seitens der westlichen Imperialisten. Sie stört sich an keinem ihrer Verbrechen..

 

Die Präsentation des Buches durch Karl Schlögel auf der Leipziger Buchmesse machte deutlich, dass es als Kampfschrift des Antikommunismus gedacht ist. Seine Vorstellung lassen sich auf wenige Behauptungen reduzieren:

 

  • Er betonte ausdrücklich dass der Ukrainekrieg alleine Ausdruck der Macht- und Kriegspolitik Putins sei, seiner Flucht nach vorn, und absolut nichts mit einer Osterweiterung der NATO zu tun habe.
  • Er bezeichnet die Politik Putins als eine Rückkehr zum „Stalinismus.“ Und setzt die sozialistische Sowjetunion und das imperialistische Russland gleich.
  • Mit der Gleichsetzung von Russlands Putin mit der Sowjetunion unter Stalin und dem Hitlerfaschismus diffamiert er in übelster Weise den entscheidenden Beitrag der Sowjetunion zur Zerschlagung des Faschismus und den sozialistischen Aufbau.


Als Triebkraft kristallisiert sich der Wunsch heraus, jeden fortschrittlichen Gedanken an den Sozialismus zu verteufeln. Dazu werden Verbrechen des Sozialimperialismus und des russischen Imperialismus mit tatsächlichen und vermeintlichen Fehlern und Problemen des sozialistischen Aufbaus, auch tatsächlichen Verbrechen, zum Einheitsbrei gerührt.

 

Man sollte diesen aggressiv vorgetragenen Antikommunismus nicht auf die leichte Schulter nehmen. Aber er hat doch die Schwäche, dass seine Botschaft sehr platt ist: Ein Ukraine-Krieg, in dem edle westliche und ukrainische Ritter ohne hinterlistige Interessen gegen russische Schurken kämpfen. Eine Sowjetunion, die das hauptsächliche Verdienst der Zerschlagung des Faschismus hatte, aber geauso verbrecherisch wie dieser gewesen sein soll. So reiht sich das angekündigte Buch ein in die penetrante antikommunistische Stimmungsmache.