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Weiterer Kahlschlag fordert zum Kampf heraus!

Gestern gab Bosch Power Tools, die Elektrowerkzeugsparte des Bosch-Konzerns in Leinfelden (Baden-Württemberg) und Sebnitz (Sachsen), die geplante Schließung der Produktion 2026 bekannt.

Von bs

„Das ist ein Skandal, den wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln bekämpfen werden“, teilte Uwe Garbe, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen, mit. In Sebnitz soll es am Donnerstag eine Betriebsversammlung am Werkstor geben. Dort sind 280 Mitarbeitende beschäftigt. Die Verlagerung der Produktion von Bohr- und Schlaghämmern sowie Winkelschleifern nach Miscolc (Ungarn) ist geplant. Eiskalt wurden anderweitige Optionen für die Ausrichtung des Werks, insbesondere im Bereich Kreislaufwirtschaft abgelehnt, konnten nicht „identifiziert“ werden. Soweit ist es mit der Identifikation mit Boschs Slogan „Technik fürs Leben“ dann doch nicht her.


In Leinfelden sind 230 Beschäftigte in der Produktion tätig. Die Vernichtung von 480 Arbeitsplätzen in den Zentral-, Entwicklungs- und Verwaltungsbereichen läuft bereits.


Dabei geht es dem Bosch-Konzern nicht schlecht. Allein Bosch Power Tools machte 2024 einen Umsatz von 5,1 Milliarden Euro. Bosch treibt die Umstrukturierung in Werke mit „hoher Kosteneffizienz“ voran.


Dass es um die „nachhaltige Sicherung der Zukunftsfähigkeit von Bosch Power Tools“ geht, wie Bereichsvorstand Thomas Donato sagte, sollte niemand glauben. Die steht angesichts der Weltwirtschafts- und Finanzkrise, die mit dem Handelskrieg in noch nicht absehbarer Weise vorangetrieben wird, in den Sternen.


Die Bosch-Belegschaft ist, nicht nur aufgrund ihrer Zahl von 420.000 Kolleginnen und Kollegen weltweit, kampfstark. Kolleginnen und Kollegen aus Leinfelden-Echterdingen waren Aktivposten beim Bosch-Aktionstag im März 2024 und am 15. März bei der Kundgebung der IG Metall in Stuttgart gegen die grassierende Arbeitsplatzvernichtung.


Seit Jahrzehnten ist die MLPD mit Betriebsgruppen bei Bosch verankert. Die Kollegen in Sebnitz und Leinfelden können auf die Solidarität bauen, wenn sie von ihren Interessen ausgehen und den Kampf um jeden Arbeitsplatz aufnehmen. Solange die Produktion noch läuft, haben sie wirksame Hebel in der Hand. Wenn Barbara Resch von der IG-Metall-Bezirksleitung Baden-Württemberg feststellt: „Auch Bosch stehe unter Druck“, aber „wer nur mit Stellenabbau antwortet, hat die falsche Antwort …“ daraus schlussfolgert, begibt sie sich auf die Seite von Bosch in seinem Konkurrenzkampf, der sich bis zur Vernichtungsschlacht steigert.

 

Statt forciertem Stellenabbau – Zusammenschluss über Standort- und Ländergrenzen hinweg und Stärkung der Organisiertheit ist die richtige Antwort auf den Generalangriff des Bosch-Konzerns.