Podiumsdiskussion

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Weitere Stimme zur Veranstaltung "Aufruhr gegen Faschismus in der Türkei"

Am 9. April fand in der Horster Mitte in Gelsenkirchen Veranstaltung "Aufruhr gegen Faschismus in der Türkei" statt.

Im Artikel über die Veranstaltung werden einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihrer Beurteilung zitiert.

 

Eine weitere Teilnehmerin sagte: Die Veranstaltung war allgemein sehr gut. Doch es hat etwas hat gefehlt – der geschichtliche Hintergrund. Es sind verschiedene Organisationen hier mit unterschiedlichen Standpunkten. Solche Diskussionen haben früher auch schon stattgefunden. Wir haben jetzt ein neues Ereignis in der Türkei. Das ist ja nicht von heute auf morgen entstanden, sondern hat eine Vorgeschichte. Es ist eine kleine Explosion, die eigentlich schon hätte vor Jahren geschehen müssen. Es herrscht in unserem Land Faschismus seit Jahren. Seit den Gezi-Protesten 2013 sind viele im Gefängnis – darunter auch meine beiden Kinder. Besonders kommunistisch und revolutionär eingestellte Menschen, Jugendliche, die für die Rechte der Frauen und der Menschen in der Türkei kämpfen, werden verhaftet. Meine große Tochter ist seit sieben Jahren ununterbrochen im Gefängnis. Sie ist von Deutschland aus dorthin gegangen und hat dort Jugendarbeit gemacht.

 

Seit damals hat sich das alles aufgestaut. Jetzt ist die Armut in der Türkei sehr groß und viele Menschen gehen auf die Straße. Jetzt gibt es noch viel mehr Probleme als das kurdisch-türkische Problem. Damals bei den Gezi-Protesten haben sie die Kurden gestoppt, damit sie nicht in diese Welle hineingeraten. Jetzt sollte das wieder so geschehen. Aber heute sind auch viele Kurden dabei und das ohne Führung. Das finde ich sehr schön, dass die Menschen in der Türkei sehen, mit dieser Regierung kann es keinen Frieden zwischen Kurden, Türken, Aleviten usw. geben. Ich finde es auch sehr gut, dass man hier mit allen, auch mit unseren deutschen Kollegen und Genossen diskutieren kann. Dass wir zusammenarbeiten, weil wir hier in Deutschland mit der AfD auch das Problem des Faschismus haben, auch wenn sie sich als „normale“ Partei gibt. Wir müssen gemeinsam auf die Straße gehen, auch hier in Deutschland – Männer, Frauen, Kinder. Der Faschismus ist schuld am Tod vieler Menschen auf der ganzen Welt, wir müssen ihn stoppen!