Von Leinfelden und Sebnitz
Bosch will nach Ungarn verlagern
Bosch will die Fertigung von Elektrowerkzeugen in Leinfelden und in Sebnitz (Sachsen) stilllegen und nach Miskolc in Ungarn verlagern. Bosch Finanzvorstand Harald Wilhelm rechnet mit „70 Prozent geringeren – Faktorkosten -, vor allem Löhne.“ Weitere Gründe seien Schwäche der Baubranche in Deutschland, allgemeine Kaufzurückhaltung.
Der Bereichsvorstand von „Power Tools“, Thomas Donato, rechtfertigt: Bosch müsse die historisch gewachsenen Fertigungsstrukturen den stark veränderten Marktstrukturen und Kundenanforderungen anpassen.“ (Stuttgarter Nachrichten 10.4.2025)
Arbeiter und Ingenieure bei Bosch erarbeiteten einen überdurchschnittlichen Umsatz von 216 558 Euro pro Beschäftigtem im Jahr 2024. Und Bosch will den internationalen Fertigungsverbund nach Osteuropa verlagern. 480 Ingenieure, 230 Arbeiter in Leinfelden und 280 Arbeiter in Sebnitz sollen ihre Arbeit verlieren. Bosch verhöhnt die Beschäftigten noch, sie seien schuld wegen "Kaufzurückhaltung" und ihren Löhnen? Nein, schuld ist Bosch!
Warum zieht es dann Bosch zu dem Faschisten Orban und ans Kriegsgebiet Ukraine? Power Tools gilt im Bosch Konzern als Türöffner für den Marktzugang aller Bosch-Sparten. In Ungarn herrscht in den Betrieben eine völkische Betriebsgemeinschaft, Gewerkschaften als Kampforganisationen sind unterdrückt, die Umwelt wird schrankenlos ausgebeutet und Neuansiedlungen werden subventioniert. Bei einem Lohnanteil von 8 Prozent am Umsatz sind niedrige Löhne in Ungarn ein Grund unter vielen.
Wir haben alle Gründe, in die Offensive zu gehen. Wir sind es wert, und unsere Jugend braucht die Arbeitsplätze. Entfalten wir den gemeinsamen Kampf von Arbeitern und Ingenieuren. Wir lassen uns von Bosch nicht verladen. In Leinfelden war schon einmal ein konzernweiter Bosch-Aktionstag.