Weimar
Offizielles Buchenwald-Gedenken zum 80. Jahrestag
Zum Gedenken an den 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald wurde heute ein offizieller Festakt in Weimar und eine Kranzniederlegung in der KZ-Gedenkstätte durchgeführt. Auch zahlreiche Politikerinnen und Politiker erwiesen den Ermordeten, ihren Angehörigen und den Überlebenden die Ehre. 56.000 Menschen wurden von den Hitlerfaschisten in diesem Lager ermordet.
Zu diesen Gedenken kamen auch mehrere KZ-Überlebende und Nachkommen von Überlebenden aus Israel, Polen, Frankreich, Rumänien und Belarus. Auch die MLPD und das Internationalistische Bündnis beteiligten sich aktiv am Gedenken bei der Kranzniederlegung und führte zahlreiche Gespräche.
Entgegen der bürgerlichen Geschichtsumschreibung, wo von einer "Befreiung durch die US-Armee" gesprochen wird, übernahmen mit einem militärischen Aufstand die Häftlinge des KZ Buchenwald unter maßgeblicher Führung von dort inhaftierten Kommunisten am 11. April 1945 das Lager, nahmen über 200 SS-Angehörige fest und übergaben das Lager zwei Tage später der US-Armee. 21.000 Häftlingen, darunter 900 Kindern, wurde dadurch das Leben gerettet.
Mehrere Redner mahnten in Zusammenhang mit dem Gedenken berechtigt vor dem Erstarken faschistischer Kräfte weltweit. Allerdings spielt es ihren Charakter als Faschisten massiv herunter, wenn sie oft nur als „Rechte“ oder gar als „Populisten“ bezeichnet werden, womit dann auch noch den Massen die Verantwortung für faschistische Kräfte in die Schuhe geschoben wird.
Die weltweite Gefahr des Faschismus war beim heutigen Gedenken ein besonderer aktueller Bezug. Altbundespräsident Christian Wulff äußerte sich zwar besorgt um eine „völkische und ausgrenzende Rhetorik etwa der AfD“ und dass es „ein Irrtum sei zu glauben, dass man diese Partei durch Einbindung entzaubern könne“. Ohne allerdings zu erwähnen, dass insbesondere seine CDU, ebenso wie die SPD, die Grünen oder die FDP maßgeblicher Brandbeschleuniger einer Rechtsentwicklung und einer hetzenden Stimmungsmache ist, die der faschistischen AfD Aufwind gab. Die CDU provozierte am 29. Januar im Bundestag mit ihrer Abstimmung zusammen mit der AfD gar einen Dammbruch in der Zusammenarbeit mit dieser faschistischen Partei.
Und noch wenige Tage vor dieser Gedenkfeier wurde eine geplante Rede des deutsch-israelischen Philosophen Omri Boehm wegen seiner kritischen Positionierung zur israelischen Regierung abgesagt. Dies auf auf Druck der israelischen Regierung, die jüngst mit einem veröffentlichten Video der kaltblütigen Ermordung von Rettungssanitätern im Einsatz überführt worden ist. (siehe auch hier)
Die Erinnerung an den faschistischen Terror und das Gedenken ihrer Opfer muss auf jeden Fall an alle folgenden Generationen weitergetragen und vor allem die Lehren daraus gezogen werden. Insbesondere zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald am 11. April gilt es, die praktischen Lehren aus der Einheitsfront der Buchenwalder Antifaschisten und ihres Schwurs „Nie wieder“ zu ziehen. Das bedeutet, den notwendigen gemeinsamen Kampf gegen die weltweite Gefahr des Faschismus und in Deutschland insbesondere gegen die AfD zu stärken, eine antifaschistische Einheitsfront aufzubauen und dem Übel des Faschismus an die Wurzel zu gehen. Die Wurzel des Faschismus ist der Kapitalismus und der konsequente Gegenpol zum Faschismus ist daher der echte Sozialismus.
Make Socialism great again!