Strafen in Millionenhöhe
Anti-Recycling-Kartell von VW & Co. aufgeflogen
Die EU-Kommisson hat gegen 15 Autokonzerne Strafen in Millionenhöhe verhängt. Sie hatten sich jahrelang abgesprochen, Auto-Demontagebetriebe nicht für die Demontage von nicht mehr fahrtüchtigen Autos zu bezahlen und damit Recycling zu behindern.
Das höchste Bußgeld von 128 Millionen Euro muss VW zahlen. Mercedes kaufte sich frei, indem es gegenüber der EU die Existenz des Kartells anzeigte.
Dazu Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Umwelthilfe (DUH): „Nach der EU-Altfahrzeugrichtlinie sind Hersteller von Autos verpflichtet, für die Kosten der Annahme, Demontage und des Recyclings ausgemusterter Fahrzeuge aufzukommen. Dies wurde von VW, Mercedes, BMW und Co. in betrügerischer Weise verhindert. Durch die Abwälzung der Entsorgungskosten auf Dritte wurde ein großer Anreiz für die illegale Entsorgung oder den illegalen Export geschaffen: Allein im Jahr 2020 sind 150.000 Fahrzeuge einfach verschwunden. So gehen wertvolle Ressourcen und Ersatzteile für die Reparatur verloren.“ [1] Ein erneute Beleg, dass die Automonopole für die Profitmaximierung die natürlichen Lebensgrundlagen zerstören und dabei auch nicht vor kriminellen Machenschaften zurückschrecken.
Die DUH fordert: „Hersteller müssen endlich zur Teilnahme an Rücknahmesystemen sowie zur vollständigen Finanzierung der Autoverwertung verpflichtet werden...“Verbindliche Ökodesignvorgaben: Autos sollten möglichst effizient und klein, langlebig, reparierbar und recyclingfähig sein. ... Der Einsatz von Recyclingmaterialien muss über Mindestquoten für Kunststoff, Stahl, Aluminium und seltene Erden vorgegeben werden. ... Bei Reparaturen sollten Verbraucherinnen und Verbraucher zudem verpflichtend Angebote mit gebrauchten Ersatzteilen erhalten.“
Auch die MLPD fordert in ihrem erweiterten Kampfprogramm: „Verbot bewusster Verschleißproduktion, Verpflichtung zur Langlebigkeit und zum Recycling aller Produkte durch die Hersteller“. [2]