Frankfurt am Main
Beeindruckendes zentrales Newroz-Fest
Kurdinnen und Kurden aus ganz Deutschland, aber auch aus Österreich, der Schweiz und Frankreich feierten am Samstag selbstbewusst, stolz und kulturvoll ihr Frühlingsfest Newroz. 50.000 Teilnehmer waren an diesem Tag nach Frankfurt am Main gekommen.
Große Aufbruchstimmung prägte das optimistische Fest. Auffallend war, dass diesmal überwiegend junge Menschen teilnahmen und Menschen und Bewegungen bzw. Organisationen aus allen Teilen Kurdistans, insbesondere auch aus Rojava, kamen. Revolutionäre Organisationen aus der Türkei zeigten ihre Solidarität mit der kurdischen Freiheitsbewegung. Im Mittelpunkt stand der Aufruf von Abdullah Öcalan für Frieden, Demokratie und seine Freilassung.
Höhepunkt war die Rede von Ilham Ehmed, der Außenbeauftragten der Demokratischen Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens (DAANES). Sie ging auf den Freiheitskampf in allen vier Teilen Kurdistans ein. Weiter kritisierte sie die anhaltende Repression in der Türkei und die Angriffe auf Rojava. Die reaktionäre Regierungsbildung mit Dschihadisten in Syrien wurde abgelehnt.
Es wurde auch Solidarität mit den Massenkämpfen und demokratischen Anliegen in der Türkei bekundet, gerade auch mit der kritischen Haltung zur CHP, die erst jetzt, nachdem sie selbst angegriffen wurde, den Widerstand organisiert.
Sehr wichtig war die Rede des Ersten Bevollmächtigten der IG Metall Frankfurt, Michael Erhardt. Er überbrachte die Solidarität der Gewerkschaftsbewegung. Tosenden Applaus erhielt er für das Anliegen, gemeinsam für Frieden und Demokratie zu kämpfen, für die Solidarität mit der zeitgleich in Wiesbaden stattfindenden Demonstration gegen die Stationierung von US-Raketen, für die Beendigung von Kriegen in aller Welt. Ebenso begeistert wurde er gefeiert, als er das Verbot der AfD forderte, an den 80. Jahrestag der Befreiung vom barbarischen Hitler-Faschismus erinnerte und für die Einheit gegen Faschismus und gegen Spaltung eintrat.
Die MLPD und der REBELL waren natürlich mit einem Pavillon, einer Fahne und einem Büchertisch vertreten. Allerdings durfte die MLPD im Unterschied zur SPD kein Grußwort sprechen. Ausgerechnet die Regierungspartei, die für die reaktionäre Zusammenarbeit des deutschen Imperialismus mit der faschistischen türkischen Regierung steht.
Das hinderte hunderte von Teilnehmern nicht, uns herzlich zu begrüßen, sich zu freuen, dass wir da sind, Parteiprogramme, Rote Fahne Magazine und Bücher zu kaufen, großzügig zu spenden. Wir verteilten das Grußwort des Zentralkomitees der MLPD als Flyer und die Presseerklärung zur Türkei. Unsere Plakate „Freiheit für Kurdistan und Palästina“, „Echter Sozialismus statt Faschismus, Umweltkatastrophe und Weltkriegsgefahr“ sowie „Verbot aller faschistischen Organisationen“ wurden vor allem von Jugendlichen gerne und sehr oft fotografiert. Ein schöner Tag der Einheit von Arbeiter-, Freiheits-, Jugend-, Frauen- und internationalistischen Bewegungen.