Trumps Zölle auf PKW aus der EU

Trumps Zölle auf PKW aus der EU

Neue Herausforderung an das Klassenbewusstsein der Automobilarbeiter

Trumps 25-Prozent-Zölle auf PKW aus der EU treffen am härtesten die deutsche Autoindustrie.

Von wb
Neue Herausforderung an das Klassenbewusstsein der Automobilarbeiter
Opelaner 2021 in Rüsselsheim (rf-foto)

Viele Kolleginnen und Kollegen machen sich berechtigt Sorgen darüber, dass die Konzerne den zu erwartenden Rückgang der Exporte in die USA auf die Belegschaften abwälzen wollen. Die Chefin des Verbands der deutschen Automobilindustrie (VDA) kündigte bereits an, dass dies den Druck zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit nochmals erhöhe.¹


Monopolvertreter in Vorständen, Regierung und Parteien sind sich einig, das Inkrafttreten der Zölle am 3. April noch verhindern zu wollen oder im Handelskrieg zurückzuschießen. Aber welchen Standpunkt sollten die Arbeiter einnehmen?


Der Präsident der Gewerkschaft für die Automobilindustrie in den USA, Fain, begrüßte bereits die neuen Zölle und applaudierte der Trump-Regierung.² Auch an der Gewerkschaftsbasis „hoffen (viele) auf sicherere Jobs für sich und ihre Kinder.“³. In Deutschland fordert Flavio Benites, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg: „Europa muss jetzt zusammenstehen und schnell eine gemeinsame Antwort finden.“⁴ Sollen also die Beschäftigten mit ihren Konzernvorständen und der Regierung für die Gegenwehr von Trumps Zölle „zusammenstehen“?


Schon Anfang des 20. Jahrhundert gab es Handelskriege, z.B. zwischen dem aufstrebenden Deutschland und England, das seine Führung mit Schutzzöllen verteidigte. Lenins Haltung dazu: „Hier kämpft nicht Freihandel gegen Schutzzollsystem ..., sondern Imperialismus gegen Imperialismus, Monopol gegen Monopol“⁵.


Weshalb sollte also die Arbeiterklasse mit den Monopolen „zusammenstehen“, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu stärken? Laut REFA Unternehmensberatung „lässt sich eine Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit (am einfachsten) erreichen durch eine Kostensenkung“⁶; also durch die Verschärfung der Ausbeutung, die Vernichtung von Arbeitsplätzen, Senkung von Löhnen und den Abbau erkämpfter sozialer Rechte. Damit würden sich also die Arbeiter selbst ins Knie schießen. Die notwendige Einheit der Arbeiter im Kampf gegen das Kapital würde torpediert werden, weil die US-Belegschaften zu Konkurrenten der deutschen würden.

 

 


Statt sozialchauvinistischer Unterstützung der eigenen Handelskrieger braucht es den Kampf gegen die Politik von Monopolen und Regierung zur Abwälzung der Krisen- und Kriegslasten. Um diese Richtungsentscheidung geht es in der positiven Gewerkschaftsarbeit. Und dazu sollte auch die Internationale Automobilarbeiterkoordination (IAC) breiter bekannt gemacht und gestärkt werden.

 

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