Evonik

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„Höllenritt“ …

Der folgende Artikel ist in der aktuellen Ausgabe der Betriebszeitung von Kollegen für Kollegen bei Evonik Goldschmidt, „Rührwerk“ erschienen. Die Rote Fahne Redaktion dokumentiert:

Aus Kollegenzeitung „Rührwerk“.

„Höllenritt“ ist nicht der Titel eines schlechten Wildwestfilms. Evonik-Chef Kullmann bezeichnet so die von ihm geführte „größte Unternehmens-Transformation der Unternehmensgeschichte“.


Diese „Transformation“ist eine einzige Schneise der Verwüstung. Das „Rührwerk“ hat in den letzten Ausgaben das wahre Ausmaß der Arbeitsplatzvernichtung dargestellt. Im letzten Jahr hat der Vorstand ein Drittel der 33.000 Beschäftigten auf die Abschussliste gesetzt. Seitdem werden Werke, Werksteile oder Produktionsteile ausgelagert, verkauft oder geschlossen: Lülsdorf, Wesseling, Hanau, Wuming, Ham, Krefeld, Marl, Rheinmünster, Witten … .


Viele Arbeitsplätze und Kollegen sind schon weg. Mehr sollen folgen. Evonik führt einen „Höllenritt“ auf den Knochen der Kollegen und ihrer Familien durch.

 

Nun hat der Vorstand die Steigerung des Gewinns vor Steuern um satte 25 Prozent präsentiert. Im März stieg der Evonik-Börsenkurs um 14 Prozent. Entwarnung? Nein! Seit 2018 hält die Weltwirtschafts- und Finanzkrise an. Im weltweiten Konkurrenzkampf will Evonik das beste Spezialchemieunternehmen der Welt werden. Das geht nur auf Kosten der Arbeiter, der Bevölkerung und der Umwelt. Der Chef des Unternehmerverbands BDA, Rainer Dulger, hat dazu schon klar seine Vorstellungen gesagt: Tarifbindungen lockern, tägliche und Lebensarbeitszeit anheben, Unternehmer von der Sozialversicherung entlasten, Streiks unterbinden, Umweltschutz aufgeben und vieles mehr. Gegen diesen geplanten Generalangriff der Konzernbosse müssen die Arbeiter in die Offensive gehen und über eine echte gesellschaftliche Alternative diskutieren.


Durch den Machtantritt des Faschisten Donald Trump in den USA verschärft sich dieser gnadenlose Konkurrenzkampf. Die bisherige Weltordnung löst sich auf. Die Weltkriegsgefahr erhöht sich und die europäischen Großmächte rüsten enthemmt auf. In dieser Woche hat der Bundestag „die Bremse gelöst“ und Rüstungsausgaben und „Sondervermögen“ in Höhe von mindestens 500 Milliarden Euro beschlossen. Der Preis dafür sollen die Menschen mit einem weiteren drastischen Sozialkahlschlag bezahlen, durch eine Steigerung der Ausbeutung von Mensch und Natur. Am Vorabend der Bundestagssitzungen haben bundesweit Menschen unter der Losung: „Den Wahnsinn stoppen!“, protestiert. Im Aufruf dazu heißt es: „In dieser Zeit müssen wir Gräben überwinden und bereite widerständige Bündnisse all derer schließen, denen die Zukunft des Globus nicht egal ist.“.