Leipziger Buchmesse
Alhierd Bacharevic: Buchpreis für Propagagierung des EU-Imperialismus
Traditionell wird am Mittwochabend vor dem ersten Messetag die Leipziger Buchmesse im Gewandhaus zu Leipzig eröffnet. Einziger Programmpunkt vor handverlesener Gästeschar: Die Verleihung des "Leipziger Buchpreises zur europäischen Verständigung".
Es gibt den Preis seit 1994. Die Stadt Leipzig, der Freistaat Sachsen, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Leipziger Messe entscheiden in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung. Noch selten hat ein fortschrittlicher Mensch diesen Preis bekommen*.
In diesem Jahr bekam der belarussische Schriftsteller Alhierd Bacharevic den Preis - für seinen Roman "Europas Hunde", der in Belarus verboten ist. In seiner Dankesrede behauptete er, es gebe in seinem Buch weder politische Agitation noch oppositionelle Propaganda: "Alles, was es da gibt, ist Literatur. Literatur, die niemandem dient. Weil sie immer ein individueller Akt der puren Freiheit ist."
Niemandem dient? Ideologiefrei? Über den Klassen stehend? Eine solche Literatur gibt es nicht. Im Falle von Alhierd Bacharevic kommt, kratzt man am Lack der scheinbaren Ideologiefreiheit, ein reaktionärer Klassenstandpunkt und eine reaktionäre Weltanschauung zum Vorschein. Im Café Europa auf der Buchmesse führt er aus: Für Belarus gebe es zwei Wege: Autokratie, Sklaverei, Totalitarismus, wenn das Land durch Russland einverleibt werde. Oder Freiheit und Demokratie im Rahmen der EU.
Bloß dass das imperialistische Staatenbündnis EU keineswegs weniger aufrüstet als Putin. Beide bereiten wie fast alle Imperialisten einen Dritten Weltkrieg zur Neuaufteilung der Welt vor. Mit Bacharevic bekam diesen Literaturpreis vor allem ein Propagandist des EU-Imperialismus.
Er ist sich nicht zu schade dafür, die russische Kultur zu verunglimpfen. Die russische Sprache bezeichnet er pauschal als Sprache der Gewalt, der Repression und des Imperialismus. Es kommt doch darauf an, ob jemand die Sprache für nationalistischen Militarismus einsetzt oder für den Freiheitskampf der Arbeiter und der Volksmassen. Die russische Literatur hat einen großen Beitrag für die Weltkultur geleistet.