Nordmazedonien
„Wir sterben nicht durch Unfälle, wir sterben durch Korruption“
Weltweit feiern Jugendliche ausgelassen in Diskotheken und auf Konzerte. Auch in einer kleinen Stadt in Nordmazedonien besuchten Jugendliche am Sonntag ein Konzert und wollten ausgiebig tanzen.
Jedoch endete der Abend für rund 500 Jugendliche und junge Erwachsene in Kocani abrupt und für 50 Menschen tödlich. Bei einem Konzert fing es am Abend an zu brennen. Bei dem Konzertauftritt wurde unzulässig Pyrotechnik verwendet. Der Dachstuhl, der mit Asbest und Holz verkleidet war, fing Feuer. Das Feuer verbreitete sich rasant auf der ganzen Fläche. Es gab nur einen Ausgang. Zu dem rannten die Leute in panischer Angst.
Die jungen Leute, die zwischen 14 und 30 Jahren, kämpfen mit Verbrennungen und Rauchgasvergiftungen um ihr Leben. Bisher haben 59 Menschen das Unglück nicht überlebt. Jeder einzelne Tote ist eine Anklage an das kapitalistische System. Der Club hatte keine Betriebserlaubnis und verletzte zahlreiche Sicherheitsvorschriften. Weitere 150 Menschen sind teils schwer verletzt. Einige vielleicht mit langfristigen Vergiftungen durch das freigeworden Asbest. 76 Verletzte mit Verbrennungen unterschiedlichen Schweregrades mussten in den Nachbarstaaten und in anderen Ländern Europas behandelt werden. In Nordmazedonien gibt es bereits seit Jahren keine Klinik mehr, die Brandopfer behandeln kann. Die beiden dafür ausgestatteten Krankenhäuser wurden aus Profitgründen geschlossen.
Nach dem Unglück fordern die betroffenen Angehörige und die Bevölkerung Nordmazedonien Aufklärung und Konsequenzen. Es gingen am Montag und Dienstag hunderte wütende und betroffene Menschen in Kocani, in der Hauptstadt Skopje und in anderen Orten auf die Straßen. Sie fordern Aufklärung und Konsequenzen. Für viele von ihnen bringt es das Fass zum Überlaufen, sie kritisieren die gesamte strukturelle staatliche Korruption und ihre Vertreter. Sie hielten Transparente mit der Aufschrift „Wir sterben nicht durch Unfälle, wir sterben durch Korruption“ und „Mit Beziehungen ist hier alles legal“. Der 16-jährige Jovan sagt „Wir brauchen Veränderungen, denn dies ist ein korruptes Land.“¹
Schon bei den ersten Ermittlungen triefte es vom Sumpf von Korruption und Bestechung. Während der Untersuchungen klickten 20 mal die Handschellen, darunter ein ehemaliger Minister, ein Staatssekretär, Leiter von verschiedenen Behörden und der Betreiber der Diskothek. Der Dekan der Fakultät für Bauingenieurwesen an der Universität von Skopje, Goran Markovski, erklärt: "Die Geldgier bringt nun auch unsere Kinder um. 70 bis 80 Prozent der Lokale in Nordmazedonien, die zu solchen Zwecken genutzt werden, erfüllen nicht die einschlägigen Vorschriften".
Dieser tragische Vorfall macht deutlich, dass unterlassene Bau- und Sicherheitsmaßnahmen wegen Profitgier das Leben von jungen Menschen gekostet haben. Der Bürgermeister Ljupco Papazov ist wegen dem Druck der Bevölkerung zurück getreten. Schon früher gab es schlimme Unglücke in Nordmazedonien, die aus der Maschinerie aus Korruption, Bestechung und Profitorientierung beruhten. Das ganze System der Korruption ist das Produkt vom Kapitalismus, das auf Profitmaximierung aus ist und solche Machenschaften nie wirklich verhindern wird.
Wir unterstützen die Forderung der restlosen Aufklärung und Konsequenzen für die Verantwortlichen. Unsere Jugend braucht Zukunft und darf nicht dem Profitintenessen zum Opfer fallen. Restlose Aufklärung und Aufdeckung der Ursachen bedeutet, das ganze kapitalistische System in Frage zu stellen. Wir brauchen eine Gesellschaftsform, indem die Profitgier nicht über Menschenleben steht und das gibt es erst im echten Sozialismus.
¹ koha.net – Proteste in Nordmazedonien nach tödlichen Nachtclubbrand gesehen 20.03.25
Quellen:
- com – Wer ist verantwortlich für die Toten von Nordmarzedonien? gesehen 20.03.25
- net - Proteste in Nordmazedonien nach tödlichen Nachtclubbrand gesehen 20.03.25