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Sofortige Wiedereinstellung von Erik Helgeson!

Über 200 Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Gewerkschaften wie Antifaschisten und Friedensaktivisten trafen sich am 18. März zur Solidaritätskundgebung. Hintergrund ist, dass der schwedische Hafenarbeiter Erik Anfang Februar gekündigt wurde.

Von jg/Hamburg
Sofortige Wiedereinstellung von Erik Helgeson!
Solidarität mit Erik Helgeson - Kundgebung in Hamburg am 18. März

Er hatte zusammen mit seiner Hafenarbeitergewerkschaft – er ist deren 2. Vorsitzender - zur Blockade aufgerufen, um Waffenlieferungen an Israel zu verhindern. Seine Entlassung wird mit "Verstoß gegen das Gesetz zum Schutz der Sicherheit des schwedischen Königreichs" "begründet“. Inzwischen erhielt er auch eine Anzeige, in der ihm vorgeworfen wird, mit der Aktion Logistikwege offengelegt zu haben, auf denen das neue NATO-Mitglied Schweden sein Kriegsmaterial bewegt.

Kriegswirtschaft bedeutet immer auch Aggression gegen die Arbeiterbewegung

Die Kundgebungsteilnehmerinnen und -teilnehmer sprachen ihre volle Solidarität mit der schwedischen Hafenarbeiter Gewerkschaft Svenska hamnarbetaförbundet und ihrer Solidarität mit dem Palästinensischen Volk aus. Die Militarisierung der Häfen ruft jetzt viel schneller die bürgerliche Justiz auf den Plan, wenn sie die Aufrüstungspläne bedroht sehen. Auch vom Hamburger Hafen wurden - Informationen aus der Hamburger Bürgerschaft - 2024 im zweiten Quartal 7694 Kisten Munition nach Israel exportiert – Munition für  Sturm- und Scharfschützengewehre und Maschinenpistolen. Auch über den Hamburger Hafen laufen Logistikwege der NATO, die in dem geheimen Dokument „Operationsplan Deutschland“ festgelegt sind und unter Verschluss gehalten werden sollen. Um die Luftverteidigung für den Hafen im Kriegsfall zu gewährleisten wurde das Arrow-3-System schon mal vorsorglich aus Israel/USA angeschafft!

 

 

 

Die MLPD Hamburg unterstützte aktiv diese Kundgebung und mobilisierte auch in ver.di, der IG Metall, bei Airbus zur Teilnahme. Jürgen Bader, Kreisvorsitzender der MLPD, führte in seinem Beitrag aus: „Wenn also Hafenarbeiter sich bei Rüstungsexporten quer legen und dann auch noch in der Solidarität mit Palästina, haben sie den Finger in die Wunde gelegt. Heute wurde im Bundestag das 800 Mrd. Verschuldungspaket für Hochrüstung mit einem Ökomäntelchen verdeckt verabschiedet. (…) Diese Beschlüsse sind ein ungeheurer Skandal und Signal für ungebremste Hochrüstung für einen Dritten Weltkrieg!"

 

Und es gab viel Beifall für seine abschließenden Worte: „Darum mein ernst gemeinter Appell als Marxist-Leninist: in all diesen wichtigen Kämpfen den Kampf um eine sozialistische Perspektive lebendig halten. Wir werden mit der Kriegsgefahr erst restlos fertig, wenn es keinen Imperialismus mehr gibt. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“

Pflicht zur Solidarität!

In verschiedenen Beiträgen wurde daran erinnert, dass auch in Hamburg ein palästinensischer Hafenarbeiter Mohammed an seine Kolleginnen und Kollegen in ver.di appelliert, einen Stopp der Waffenlieferungen für den Völkermord in Palästina zu erwirken. Dies gilt es in alle Gewerkschaften zu tragen und auch betriebliche Solidaritätsaktionen zu organisieren.

 

Die revolutionäre Weltorganisation ICOR hatte schon im Februar ihre Solidarität übermittelt: „Wir senden euch herzliche und solidarische Grüße für euren Kampf zur sofortigen und bedingungslosen Wiedereinstellung von Erik! Wir werden euren Kampf … bekannt machen, unsere Mitgliedsorganisationen informieren und für weitere aktive Solidarität werben. Schreibt uns, wie wir euch weiter unterstützen können.“ (10. Februar 25, Europakoordination)

 

Beachtlich war die politische Breite der Kundgebung, die auch in den Redebeiträgen zum Ausdruck kam – Gewerkschafter, Friedensaktivisten, die Initiative „Waffenlieferungen stoppen“ und weitere Friedens- und antifaschistische Gruppen, Mitglieder der Linkspartei, von Spartakist/Arbeiterpartei, der MLPD …

 

Das Lied "Gaza tonight" von „Zukunftsmusik“ vorgetragen, berührte alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer tief. Und war ein Auftakt und Aufruf zur am Abend stattfindenden Protest-Demonstration gegen das Massaker der israelischen Armee, mit dem über 400 Menschen in der Nacht zuvor grausamst ermordet wurden.