Berlin

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"Schulstreik gegen Krieg und Aufrüstung"

Hundert Schülerinnen und Schüler protestierten gestern von 12.30 bis 14.30 Uhr unter dem Titel „Schulstreik gegen Krieg und Aufrüstung" vor dem Bundestag.

"Schulstreik gegen Krieg und Aufrüstung"

Sie bestreikten ihre Schulen und führten ein Theaterstück auf: „Wie kann Merz so viel für den Krieg, aber so wenig für die Menschen im eigenen Land übrig haben?"

 

"Eine Mitschülerin von mir kann nicht mit auf Klassenfahrt, weil der Senat Zuschüsse für bedürftige Familien gestrichen hat. Unsere Schulen zerfallen und lauter Jugendclubs müssen schließen, weil angeblich kein Geld da ist. Und jetzt soll es hunderte Milliarden für Aufrüstung geben," sagt Solîn, eine 16-jährige Schülerin aus Berlin.

 

Während im Bundestag die Abstimmung über die von der künftigen Bundesregierung aus Union und SPD vorgeschlagenen Grundgesetzänderungen lief, versammelten sich nur wenige Meter von ihnen entfernt auf der Reichstagswiese Schülerinnen, Schüler und Auszubildende. Sie hielten dabei Schilder und ein großes Transparent mit der Aufschrift: „Die Reichen wollen Krieg, die Jugend eine Zukunft". Sie skandierten „Wir haben den Krieg nicht gewählt" und „500 Mrd. für Bildung und Soziales". Sie protestieren gegen die Kürzungen und das gezielte Übergehen des Wählerwillens.

 

„Was haben wir für eine Zukunft - seit drei Jahren die Kürzungen und bald kommt die Wehrpflicht. Die Bundesregierung ist auf aktivem Konfrontationskurs mit Russland und tut dabei so, als wäre der Krieg ein Naturgesetz. Dabei ist die NATO Russland auch selbst ohne die USA militärisch haushoch überlegen. Was haben meine Freunde und ich vom Krieg? Wir sind nicht bereit, für die Regierung zu sterben," sagt Georg, ein 18-jähriger Auszubildender.

 

Sie forderten in Reden Investitionen in Bildung und Soziales, ein Ende der Militarisierung der Jugend durch Jugendoffiziere an den Schulen und massive Werbekampagnen der Bundeswehr, sowie eine Politik, die sich zuerst für einen Waffenstillstand einsetzt anstatt für Aufrüstung. Den Grund für die Militarisierung sehen sie im Konfrontationskurs der Regierung gegenüber Russland, denn diese hat sich bislang nicht für Friedensverhandlungen eingesetzt. Aufgerufen zu dem Schulstreik hatte die Berliner Jugendkommune, eine Jugendorganisation, die sich für mehr Demokratie und Selbstbestimmung von jungen Menschen einsetzt. Die Jugendkommune fiel letztes Jahr schon durch ihren Protest auf dem Molecule Man gegen die geplante Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland auf.