Essen

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1200 protestieren gegen Faschistenaufmarsch

Den Faschisten von „Jung und Stark" NRW und „Die Heimat" stellten sich in Essen 1200 Demonstranten entgegen.

1200 protestieren gegen Faschistenaufmarsch
(rf-foto)

Mitten im Ruhrgebiet versuchen die Faschisten nun auch auf der Straße wieder Fuß zu fassen. Nachdem während der Coronapandemie verschiedene führende Kader der Faschisten von „Die Rechte" nach Ostdeutschland gezogen sind, will das offenbar die frühere NPD nutzen. Gekommen sind ca. 100 Faschisten, dagegen haben bei den unterschiedlichsten Aktivitäten 1200 protestiert.

 

Der Jugendverband REBELL hat eine Kundgebung angemeldet und protestierte zusammen mit der MLPD gegen die Faschisten. Die Antifaschisten wandten sich bewusst an die Besucher der Stadt. Hier wurde auch ein Zusammenhang gezogen zwischen akuter faschistischer Gefahr und Milliarden-Kriegskrediten, ebenso wurde thematisiert, was moderner Faschismus ist.

 

Es ist ein Skandal, dass diese offenen Faschisten mit Hilfe der Polizei durch die Innenstadt laufen und ihre faschistischen Parolen verbreiten konnten! Versuche, direkt in Sichtweite zu protestieren oder die Route der Faschisten zu behindern, wurden massiv von der Polizei kriminalisiert und angegriffen. Das Vorgehen der Polizei glich einer Bürgerkriegsübung. Jeder Weg zu möglichen Plätzen, wo sich die Faschisten sammelten, wurde abgeriegelt. Es wurden keine Informationen an die verschiedenen Versammlungsleiter gegeben, wo die Faschisten laufen würden. Dieses Vorgehen der Essener Polizei, die sich zwar offiziell von Faschisten distanzieren möchte, widerspricht auch der kürzlich erfolgten Einweihung einer Gedenktafel an der ehemaligen Gestapo-Zentrale in Essen, dem heutigen Polizeipräsidium.

 

Die Kundgebung von REBELL und MLPD schloss sich dann einer Demonstration von „Zusammen gegen Rechts" zum Hirschlandplatz an. Außerdem gab es in der Innenstadt einige Gruppen, die versuchten, die Faschisten direkt zu blockieren. Sie wurden brutal von der Polizei vertrieben bzw. eingekesselt. Dabei wurden mehrere AntifaschistInnen und auch Unbeteiligte durch gewalttätige Polizisten verletzt. Mehrere Antifaschisten wurden bis 21 Uhr auf der Polizeiwache festgehalten. REBELL und MLPD solidarisieren sich ausdrücklich mit ihnen!

 

Hinter den Faschisten, die in Essen gelaufen sind, steckt keine plötzlich neue Bewegung. In Essen-Kray hat die Partei „Die Heimat", ehemals NPD, ihr Landesbüro. An der Demonstration waren auch führende Kader der Faschisten wie Claus Cremer, Landeschef von „Die Heimat", und der Faschist Sascha Krolzig maßgeblich beteiligt – sei es als Redner oder beim Zurückpfeifen von Ordnern, die Journalisten angreifen wollten. Die Faschisten der AfD bereiten Faschisten von „Die Heimat" eine Basis.

 

Die Aktivitäten aktuell zeigen nochmal mehr wie Esther Bejerano schon sagte: „Wer gegen Nazis kämpft, kann sich auf den Staat nicht verlassen." Es braucht eine Einheitsfront gegen die akute faschistische Gefahr über weltanschauliche Grenzen hinweg, offen für die Auseinandersetzung über gesellschaftliche Perspektiven jenseits des Kapitalismus.