Verursacherprinzip

Verursacherprinzip

Pharmabranche klagt gegen EU-Richtlinie

Der dänische Arzt Peter C. Gotzsche dokumentierte 2015 in seinem Buch „Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität“ das Modell der Pharmaindustrie, Strafzahlungen wegen Betrug in die Gesamtpreise einzukalkulieren, in einer „Hall of shame“.

Korrespondenz aus Villingen-Schwenningen

Hier die Zahlen:

  • Pfizer im Jahr 2009: 2,3 Milliarden US-Dollar
  • Novartis im Jahr 2010: 423 Millionen US-Dollar
  • GlaxoSmithKline im Jahr 2011: 3 Milliarden US-Dollar
  • AstraZeneca im Jahr 2010: 520 Millionen US-Dollar
  • Johnson & Johnson im Jahr 2012: mehr als 1,1 Milliarden US-Dollar
  • Merck im Jahr 2007: 670 Millionen US-Dollar
  • Eli Lilly im Jahr 2009: mehr als 1,4 Milliarden US-Dollar
  • Abbott im Jahr 2012: 1,5 Milliarden US-Dollar, u.v.a.m.


Heute las ich im Schwarzwälder Boten, dass die Pharmabranche gegen eine neue EU-Richtlinie klagt: Diese soll die Mitgliedstaaten zur Einführung einer vierten Stufe der Abwasserreinigung verpflichten. Ziel ist, künftig Mikroverunreinigungen wie Arzneimittelrückstände oder Reste kosmetischer Mittel auszuschalten (bisher nur dreistufig).


An der neuen Reinigungsstufe stören sich die Konzerne nicht, sondern dass bei der Finanzierung das Verursacherprinzip gelten soll. „Pharma Deutschland“ weint, dass nur sie zur Verantwortung gezogen werden soll. Gleichzeitig wird mit Erpressung gearbeitet. Die Produktionskosten in Deutschland würden zu teuer, somit seien Arbeitsplätze in Gefahr.


Legen ihre oben zitierten „Betrugsrücklagen“ nicht eindeutig offen, dass sie bereit sind, über Leichen zu gehen? Wurde nicht schon oft genug aufgedeckt, dass sie insgesamt mit ihren überhöhten Medikamentenpreisen die Krankenkassen plündern? Und wer ist der Hauptverursacher des Insektensterbens, der Phosphateinträge in Boden und Grundwasser etc.?


Die Ursache dieses skrupellosen Handelns ist barbarisches Denken. Für den Maximalprofit gelten keine der so oft zitierten „westlichen Werte“. Deshalb gehört diese skrupellose Sippe auf den Misthaufen der Geschichte. Erst wenn wir sie vertrieben haben, scheint uns die Sonn’ ohn Unterlass!