Autoindustrie

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Audi-Vorstand plant die Vernichtung von 7500 Arbeitsplätzen und will Prämien kassieren

Kaum ist der Aktionstag vorüber, an dem 81.000 Beschäftigte für Arbeitsplätze und ihrer Zukunft auf die Straße gingen, verkündet der Audi-Vorstand und Gesamtbetriebsrat ein Verhandlungsergebnis, mit dem der Konzern pro Jahr eine Milliarde „einsparen“ will.

Von wb

Denn der Vorstand will sich nicht mit der für 2024 prognostizierten Umsatzrendite von sechs bis acht Prozent begnügen. Für die Aufholjagd soll die 55.000-köpfige Belegschaft bluten.

 

Bis 2027 sollen deshalb 7500 Arbeitsplätze vernichtet werden. Zur Beruhigung der Beschäftigten und um diese vom Kampf um jeden Arbeitsplatz abzuhalten, soll die Beschäftigungssicherung von bis 2029 bis 2033 verlängert werden. Diese stellt gerade mal in Aussicht, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen bei der Stammbelegschaft geben soll.

 

Laut Gesamtbetriebsrat (GBR) wollte der Vorstand sogar 12.000 Stellen vernichten. Auch verkündet er, dass in den Verhandlungen „Auslagerungspläne für die Gastronomie, den Werksservice und den Vertrieb Deutschland“ abgewehrt werden konnten. Auch bleibe „der Flächentarifvertrag unangetastet,  wird es keine Einschnitte beim monatlichen Tarifentgelt“ [1] geben. Für mehrere Jahre soll wohl aber deutlich die Ergebnisbeteiligung gekürzt werden, die zuletzt 8.840 Euro pro Beschäftigtem betrug.

 

Damit rückt Audi, wie auch schon VW und Mercedes von den weitestgehenden Angriffen auf die Belegschaften ab, um hart geführte Kämpfe mit Streiks zu vermeiden – so die Hoffnung der Vorstände. Dennoch ist das Vorgehen von Audi Teil des Generalangriffs auf die Arbeitsplätze, Löhne und Zukunft der Arbeiter und ihrer Familien und betrifft die ganze Bevölkerung in den betroffenen Regionen. Es ist deshalb ein Betrug und eine Rechtfertigung für die Bereitschaft zu einem faulen Kompromiss, wenn der GBR das Verhandlungsergebnis als Erfolg und „Zukunftsperspektive“ bezeichnet.

 

Die kritische Beurteilung vom Arbeiterstandpunkt diskutieren die Betriebsgruppen der MLPD mit den Audi-Kolleginnen und -Kollegen. Es gilt, Schlüsse zu ziehen für den konzernweiten Kampf gegen die Abwälzung der Krisenlasten, für den Kampf um jeden Arbeitsplatz und die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich!