Auf der Protestaktion der IG Metall in Stuttgart

Auf der Protestaktion der IG Metall in Stuttgart

Als unsere Aufgabe sehen wir den Aufbau einer antifaschistischen Einheitsfront

Ich war am vergangenen Samstag bei den 25.000 in Stuttgart. Von der IG Metall sind vier Busse gefahren.

Korrespondenz aus Villingen-Schwenningen

Die Gewerkschaft stellte nur den Erhalt der Arbeitsplätze in den Mittelpunkt. Auf die derzeitige militärische Bedrohung ging keiner der Redner ein. Für den Wahnsinns-Rüstungshaushalt werden auch wir bezahlen müssen. Da war ich nicht zufrieden.


Ein migrantischer Freund und relativ viele seiner Migrantenkollegen waren ebenfalls dabei. Die waren ganz froh, Leute wie uns zu treffen, weil wir sie gegen die Faschisten und die Schikanen des Staats unterstützen. Mein Kollege F. und ich trafen auch auf ein AfD-Nest. Ihre Hauptbegründung für die schlechte wirtschaftliche Situation waren die Migranten. Da waren sie nicht zugänglich. Wir haben dann die Diskussion abgebrochen, weil sie doch recht halsstarrig waren. Trotzdem muss man mit ihnen in die Tiefe gehen, weil sie der geschickten Propaganda der AfD auf den Leim gehen.

 

Beim Sammeln von Unterschriften habe ich bspw. in Schwenningen mit einem gesprochen. Der ist ein richtiger Hardliner. Da sein Sohn auch mal bei mir trainiert hat, er mich auch als Sportler kennt, hatte ich einen Bonus bei ihm. So hat er als AfD-Wähler für die MLPD unterschrieben. Wichtig ist jetzt, sich mit der Argumentation der AfD zu beschäftigen, weil da noch nichts in Stein gemeißelt ist.

 

Insgesamt führten wir viele gute Diskussionen. Viele haben Zweifel daran, dass der Kapitalismus die Probleme noch lösen kann. Den Sozialismus sehen sie angesichts der ehemaligen sozialistischen Länder auch kritisch. Aber bei der Argumentation, dass eigentlich die das Sagen haben müssten, die die ganzen gesellschaftlichen Werte schaffen, stimmen sie zu. Das war früher anders. Da zog noch mehr der Antikommunismus aus Zeiten des "Kalten Kriegs". Was mich besonders stört, ist, dass die Gewerkschaft so tut, als seien die Unternehmer Pfeifen. Dabei liegt der Grund für die Misere an der kapitalistischen Konkurrenz, die gesetzmäßig dazu führt, dass der eine den anderen ausstechen will. Solange ein System auf dieser Basis funktioniert, sind Krisen eine Gesetzmäßigkeit. Mit dem Auftauchen des Faschisten Trump verschärft sich sowieso alles. Als unsere Aufgabe sehen wir gerade den Aufbau einer antifaschistischen Einheitsfront von Revolution bis Religion.