Pressemitteilung von AUF Gelsenkirchen

Pressemitteilung von AUF Gelsenkirchen

105 Jahre Rote Ruhrarmee: Nichts ist vergessen, niemand ist vergessen!

Das überparteiliche Kommunalwahlbündnis AUF Gelsenkirchen erklärt anlässlich des Gedenkens an die Kämpfer der Roten Ruhrarmee in Gelsenkirchen¹:

105 Jahre Rote Ruhrarmee: Nichts ist vergessen, niemand ist vergessen!
Das mit Blumen und Kränzen geschmückte Mahnmal (rf-foto)

Am 15. März erinnerte ein breites Bündnis an die ermordeten Freiheitskämpfer der Roten Ruhrarmee mit der Beteiligung von AUF Gelsenkirchen, der Freidenker Gelsenkirchen, von Die Linke Gelsenkirchen, Kumpel für AUF, der MLPD, des Jugendverbands REBELL, von Solidarität International, der Umweltgewerkschaft und von weiteren Gästen. Auch wenn bis heute die Friedhofssatzung ein würdiges Gedenken für die Freiheitskämpfer am Mahnmal auf dem Horster Friedhof untersagt, kamen traditionell viele zusammen.

 

Der Anlass war aktueller denn je. Dazu Willi Mast und Karl-Heinz Wittmann von AUF: „Wir erleben in diesen Tagen eine dramatische Wende in der europäischen Geschichte. Noch bevor sich die neue CDU / SPD-Regierung gebildet hat, wollen die bürgerlichen Parteien in Berlin eine gigantische Aufrüstung und Kriegsvorbereitung in Gang setzen. Auch in der EU sind unvorstellbare 800 Milliarden für die Kriegskasse geplant und eine europäische Armee mit atomaren Gefechtswaffen".

 

Auf dem Mahnmal sind die Lehren der Geschichte in Stein gemeißelt. Auf den Kapp-Putsch reaktionärer Militaristen gegen die gewählte Berliner Regierung antworteten die Arbeiter 1920 mit einem Generalstreik. Aber erst die bewaffneten 100.000 Berg- und Stahlarbeiter – Kommunisten, Sozialdemokraten und Parteilose - in der Roten Ruhrarmee verhinderten die Errichtung einer faschistischen Diktatur zu diesem Zeitpunkt in Deutschland.

 

Im Fokus stand dieses Jahr besonders, die Lehren aus den Ereignissen von damals unter der Jugend zu verankern und sie für den Kampf gegen den Faschismus mit seinen verschiedenen Formen und Gesichtern zu gewinnen. Hartmut Hering, Die Linke: „Man muss aus den damaligen Ereignissen lernen, dass Reaktion nach innen immer auch mit Aggression nach außen zusammen geht, so auch jetzt. Das müssen wir verhindern, dafür werden wir, wird das Volk die Zeche bezahlen, es wird Sozialabbau betrieben, Gleichschaltung der Medien, Bundeswehr in Schulen, Verkleisterung der Gehirne, das kann uns um Jahre und Jahrzehnte zurückwerfen, das müssen wir im Ansatz verhindern".

„Die heutigen Probleme zu lösen, dafür müssen wir uns zusammenschließen, auch bei verschiedenen Ansichten und Meinungen“, mahnte Christian Link von Kumpel für AUF. „Wenn wir das nicht schaffen, ist historisch belegt, wo man sich dann wieder trifft, das ist ein Auftrag an uns alle!“ Iordanis Georgiou von Solidarität International warnte ebenfalls vor der gefährlichen weltweiten Rechtsentwicklung, in Deutschland besonders mit der AfD.

 

„In einer großen Einheitsfront von sozialdemokratischen, kommunistischen, christlichen, freidenkerischen Männern und Frauen gelang es 1920, einen faschistischen Putsch niederzuringen“, so Anna Bartholomé, MLPD. „In dieser Einheitsfront hatten sie gegenseitig Vorbehalte und schlechte Erfahrungen überwunden. ‚Alle zusammen gegen den Faschismus und für das Verbot der AfD‘, heißt es bei den großen, antifaschistischen Demonstrationen der letzten Wochen. Lasst uns Bündnisse schließen gegen Vorbehalte, weltanschauliche Differenzen und möglicherweise schlechte Erfahrungen miteinander, um eine neue Einheitsfront zu bewerkstelligen. Damit kann der Faschismus verhindert werden, das haben die Erfahrungen vor 105 Jahren gezeigt".

 

Mit Liedbeiträgen von Peter Reichmann und vielen Argumenten hat das Gedenken uns Kraft für den nötigen antifaschistischen Kampf, besonders unter der Jugend, gegeben.