Am 15. März in Köln
Stahlarbeiter gemeinsam gegen Kahlschlag
Die Mobilisierung für den IG-Metall-Aktionstag am 15. März in Köln läuft bei uns auf Hochtouren. Seit Wochen mobilisieren die Vertrauensleute der IG Metall unter den Kolleginnen und Kollegen.
Der Generalangriff der Konzerne betrifft viele Belegschaften, deswegen ist es richtig, dass wir als IG Metall gemeinsam kämpfen. Die geplante Vernichtung von über 11.000 Arbeitsplätzen bei ThyssenKrupp Stahl und die angedrohte Schließung von HKM Duisburg mit 3000 Arbeitsplätzen betrifft auch Tausende andere Arbeitsplätze – ganz zu schweigen von den Folgen für die Kommunen, denen jetzt schon das Wasser bis zum Hals steht. Viele Kolleginnen und Kollegen sind bereit, offensiv für ihre Arbeits- und Ausbildungsplätze zu kämpfen! Kolleginnen und Kollegen von ThyssenKrupp und HKM wollen gemeinsam den Aktionstag vorbereiten!
Verwundert sind meine Kolleginnen und Kollegen allerdings darüber, dass der Vorstand von ThyssenKrupp Stahl die Teilnahme von Kolleginnen und Kollegen in ihrer Freizeit mit 72 Euro bezahlt und auch Beschäftigte von der Arbeit frei stellt. Für jeden Azubi, der mitfährt, zahlt der Vorstand 28 Euro! Ein Vertrauensmann fragt ungläubig: „Wie geht das denn? Mit Unterstützung des Vorstands gegen die Kahlschlagspläne des Vorstands?“.
Offensichtlich ist der Vorstand mit der Hauptlosung des Aufrufs des IG-Metall-Vorstands einverstanden: „Die Zukunft der Industrie sichern!“¹
Was aber heißt, „die Zukunft der Industrie sichern?“ Mit der Industrie sind doch hauptsächlich die großen internationalen Monopole wie Siemens, die Auto-, Chemie-, Maschinenbau- und andere Konzerne gemeint. „Die Industrie sichern“ heißt deshalb in der Konsequenz nichts anderes, als diese Konzerne in ihrem Hauen und Stechen mit ihren Konkurrenten um die Weltmarktführerschaft zu unterstützen. Für die Beschäftigten heißt dies nichts anderes als massive Arbeitsplatzvernichtung und Lohnsenkungen! Statt „Deutschland zuerst!“ ist die internationale Arbeitereinheit gefragt!
Thyssenkrupp denkt gar nicht daran, von seinen Kahlschlagsplänen abzuweichen. Staatliche Subventionen und Milliardenhöhe sind Teil dieser Pläne. Doch ThyssenKrupp kann den Hals nicht voll genug bekommen! Niedrigere Industriestrompreise und weitere staatliche Subventionen dienen allein den Maximalprofiten von ThyssenKrupp und retten keinen einzigen Arbeitsplatz. Auch die Stahlkonzerne reiben sich die Hände für staatlich garantierte Maximalprofite durch massive Aufrüstung und Umstellung auf Kriegswirtschaft. Durch die weltweite Aufrüstungsspirale aller imperialistischer Länder wächst die Weltkriegsgefahr. Das wird, ausgehend von dem Faschisten Donald Trump als US-Präsident, begleitet von einer weltweiten faschistischen Tendenz. Die IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner hat deshalb zum Kampf gegen die faschistische Gefahr in Deutschland, besonders gegen die AfD, aufgerufen. Die Arbeiterdemonstration und Kundgebung in Dortmund am 22. Februar waren das richtige Zeichen. Den Kampf gegen die Konzernpläne zu verbinden mit dem Kampf gegen die faschistische Gefahr: Deshalb gehört der Kampf gegen Faschismus und Weltkriegsgefahr mit auf die Kundgebung am 15. März!
Machen wir den 15. März zu einem kämpferischen Aktionstag der IG Metaller aus NRW im Kampf gegen die Konzerne und ihre neue Regierung. Nutzen wir die Mobilisierung und Kundgebung zur Auseinandersetzung innerhalb der Gewerkschaft: „Kämpfen wir mit oder gegen die Monopole?“. Lassen wir uns nicht von den Konzernen missbrauchen, sondern machen unsere eigene Rechnung auf. Organisieren wir eine breite kämpferische Teilnahme von Kolleginnen und Kollegen und verbünden uns mit anderen Belegschaften. Auf den Generalangriff der Konzerne brauchen wir selbständige und gewerkschaftliche Streiks im Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz. Für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, für gleichwertige Ersatzarbeitsplätze und den Aufbau alternativer Produktionsmethoden. Organisieren wir die internationale Arbeitereinheit im Kampf gegen Faschismus und Weltkriegsgefahr!
Die Kundgebung findet auf der Deutzer Werft statt, leider ist keine kämpferische Demo - wie angekündigt - geplant. Zeigen wir Stärke und organisieren wir, dass die kämpferische Richtung aus den verschiedenen Betrieben zusammenkommt.