Leserinnenzuschrift an die Westdeutsche Zeitung

Leserinnenzuschrift an die Westdeutsche Zeitung

Kein Bericht über Courage mit internationalen Freundinnen?

Den folgenden Leserbrief schrieb Linda Weißgerber aus Wuppertal an die Westdeutsche Zeitung (WZ) und bezieht sich dabei auf deren Berichterstattung zum Internationalen Frauentag. Die WZ veröffentlichte den Leserbrief am 13. März.

Sehr ausführlich berichten Sie heute über die Veranstaltung in der Bergischen VHS zum Internationalen Frauentag. So weit, so gut. ABER in Wuppertal gab es noch weitere größere Aktivitäten am 8. März, wie auch die vom Frauenverband Courage mit türkischen, kurdischen, rumänischen oder bosnischen Freundinnen. Diese haben Sie zu unserer Freude in der WZ auch angekündigt, aber dann nichts darüber berichtet. Warum nicht?


Am 8. März nehmen wir als Teil der couragierten Frauenbewegung außer der häuslichen, persönlichen Gewalt auch die strukturelle, gesellschaftliche Ungleichheit der Frauen ins Visier und kämpfen für die tatsächliche Gleichberechtigung und Emanzipation der Frau: Courage-Frauen mit unterschiedlicher Nationalität und Weltanschauung auf antifaschistischer Grundlage, Arbeiterinnen, Arbeitslose, Akademikerinnen gemeinsam „für eine menschenwürdige, gerechte Gesellschaft ohne Unterdrückung und Ausbeutung von Mensch und Natur“. Gerade heute in der turbulenten, krisenhaften Zeit. Ist das keine Zeile wert?


Vor 30 Jahren holte unser Frauenverband Courage mit anderen Frauen den 8. März wieder zurück auf die Straße und gab dem Internationalen Frauentag seinen kämpferischen Charakter zurück. So auch dieses Jahr 2025. Bei der informativen, lebendigen Kundgebung betonten viele Frauen am offenen Mikrofon, warum die kämpferische Frauenbewegung sich um alle Fragen des Lebens und der Zukunft kümmert: gegen fehlende Kitaplätze, marode Schulen, Sexismus, Kriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs, Milliarden Hochrüstung und Kriegsvorbereitung, lebensgefährliche Umweltzerstörung, Demagogie und Hetze der AfD auf Migrantinnen und Migranten. Passend zu unserem Motto „Frauenpower ist angesagt – gegen faschistische Gefahr, für Frieden und Freiheit!“ Denn unser Herz schlägt international: „Jin-Jiyan-Azadî“ (Frauen-Leben-Freiheit)!


Auch das Feiern kam nicht zu kurz. Am 9. März gestaltete die türkische Frauenorganisation PIA mit dem Frauenverband Courage einen tollen internationalen, kulturellen Nachmittag mit Information, Musik und Tanz. All das wäre doch eine Pressemeldung wert (gewesen), oder?