Friedhof der Sozialisten

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Courage-Aufruf zum Protest gegen die Schändung des Mahnmals "Die Toten mahnen uns"

Die Courage-Frauen aus Berlin rufen zum Protest gegen die Schändung des Mahnmals "Die Toten mahnen uns" auf dem Friedhof der Sozialisten in Alt Friedrichsfelde auf. "Wir sind empört und wollen die Ignoranz der Ermittlungsbehörden in Berlin nicht hinnehmen."

Courage-Gruppe Berlin
Courage-Aufruf zum Protest gegen die Schändung des Mahnmals "Die Toten mahnen uns"
Blumenmeer an der Gedenkstätte in Friedrichsfelde (rf-foto)

Wie am Montag bekannt wurde, wurden auf dem Zentralfriedhof der Sozialisten in Alt Friedrichsfelde, an der Gedenkstele „ Die Toten mahnen uns“ zehn Grabplatten führender Kommunisten gestohlen. Darunter auch die von Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Ernst Thälmann. Auch die Büste des Antifaschisten und Schriftstellers F.C.Weiskopf wurde von seinem Grab abgelöst, das sich ein gutes Stück vom Rondell entfernt befindet.

 

Trotzdem geht die Polizei bisher nicht von einem politischen Hintergrund aus. Bisher wird die Schändung dieses bedeutenden Mahnmals als Materialdiebstahl behandelt. Hinweise auf die Täter gebe es bisher nicht. Das LKA könne bisher keine politische Motivation feststellen. Auch wenn Diebstähle auf Friedhöfen häufig vorkommen, kann man die Schändung der Gräber dieser ermordeten Kommunisten, wohl kaum ohne politischen Hintergrund behandeln. Wer diese Gräber schändet, schändet bewusst die Idee der Befreiung der Menschheit von Ausbeutung und Unterdrückung. Die hier begrabenen Kommunisten haben dafür mit ihrem Leben bezahlt.

 

Als kämpferische Frauenbewegung ehren wir das Andenken unserer großen, unbeugsamen Vorkämpferin Rosa Luxemburg. Wir ehren sie auch als ehrenvolle Verpflichtung unseres Kampfes um die Befreiung der Frau. In jedem Januar treffen wir uns an dieser Gedenkstätte in Berlin, um diese Verpflichtung zu bekräftigen und der feigen Ermordung Rosa Luxemburgs und ihrer Kampfgenossen zu gedenken. Zugleich dient diese Gedenkstätte auch als Mahnmal und ist deshalb auch gerade jetzt und heute in der aktuellen politischen Lage des vordringenden Faschismus ein wichtiger Ort.

 

Wir rufen dazu auf, ein Zeichen zu setzen und den im Moment tristen Anblick der Gräber so nicht hinzunehmen. Wir setzen damit auch ein Zeichen gegen Faschismus und Antikommunismus. Courage Berlin ruft dazu auf, uns am Sonntag, dem 16. März, um 14:00 Uhr am Grab von Rosa Luxemburg und ihrer Kampfgefährten zu treffen und Blumen niederzulegen.

 

Bitte bringt rote Nelken (oder andere Blumen) mit, mit denen wir gegen die Schändung des Mahnmales protestieren, ihren Wiederaufbau fordern und das Vermächtnis der ermordeten Kämpferinnen und Kämpfer ehren.

 

Karola Kücken - Courage Berlin Treptow Neukölln
Veronika Bummert - Courage Berlin Mitte

 

Der Aufruf