München
7000 Menschen auf der Straße mit ihren Anliegen am Internationalen Frauentag
Mehrere Kundgebungen und dieses Mal zwei größere Demos zogen in München durch die Straßen am 8. März, dem Internationalen Frauentag. Insgesamt nahmen 7 000 Menschen teil mit vielfältigsten frauenpolitischen und gegen die Rechtsentwicklung gerichteten Forderungen und Anliegen.
Am Marienplatz fand bei schönstem Frühlingswetter vor der Demo des Münchner Aktionsbündnisses 8. März ein feministischer Aktionstag statt mit Ständen, Acts und viel Musik. Auch das erreichte Tausende. Diese Aktionseinheit schließt die Palästina-Solidarität mit Redebeiträgen von Palästinenserinnen ein. Es nahmen auch israelische Frauen und Unterstützerinnen teil. Sie forderten berechtigt die Freilassung der Geiseln vom 7. Oktober. Leider kapselten sie sich völlig von den palästinensischen Frauen und Mädchen ab.
Öffentlich berichteten junge Frauen mutig über ihre Erlebnisse bei Ärzten, wo ihnen überhaupt nicht zugehört wird. Oder über Gewalterfahrungen. Alles auch im Zusammenhang mit der mutigen Gisèle Pelicot aus Frankreich, die mit ihrem Motto „Die Scham muss die Seite wechseln“ vielen Frauen Mut macht. In Theaterszenen wurde deutlich, wie die Personalsituation in KiTas und im Gesundheitswesen die Beschäftigten an den Rand bringt, aber auch Familien, die mit verkürzten Öffnungszeiten ihren Alltag schwer organisieren können. Die kurdischen Frauen begeisterten mit Halay-Tanz, der vor der Bühne viele zum Tanzen brachte.
Der Frauenverband Courage trat auf mit dem Lied „Quiet“ von Milck, das 2017 bei der ersten Amtseinführung Trumps zum Erkennungslied der amerikanischen Frauenbewegung geworden ist. Und mit einem ansprechenden Aktionsstand, wo u.a. unter dem Motto „Support your sisters – worlwide“ Geld gesammelt wurde für das Krankenhausprojekt der ICOR in Gaza-Stadt und für die Schwesterorganisation UNMS in den Flüchtlingslagern der Saharauis in Algerien.
Anhand dieses Beispiels verdeutlichte deren Kundgebungsrede, was Imperialismus anrichtet: In Afrikas letzter Kolonie in der West-Sahara werden seit 50 Jahren Rohstoffe durch den marokkanischen Staat und seine Konzerne rausgeholt - bei gleichzeitig grausamer Unterdrückung der Saharauis in ihrem Land. 170 000 Menschen sind geflüchtet und leben seit 50 Jahren auf dem Gebiet von Algerien. Siemens ist beteiligt und will grünen Wasserstoff herstellen lassen, alles Gründe, warum die deutsche Bundesregierung Marokko Freifahrscheine erteilt. „Kein Kampf darf alleine bleiben“ wurde so lebendig, wissen doch sehr viele Menschen in Deutschland darüber einfach nichts.
Auch die Frage der Perspektive und das Theoretische Seminar in Nepal im November wurden beworben – gibt es doch noch viel zu klären, wie eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen auf der Welt zu erreichen ist. In vielen Diskussionen und Reden an einem Offenen Mikrofon auf der Demonstration brachten Genossinnen und Genossen der MLPD die Frage der Perspektive ein, den echten Sozialismus. In der Frage der Perspektive ist noch viel Diskussions- und Klärungsbedarf. Auch dazu trug dieser Tag erfolgreich bei.