Stuttgart
25.000 Metaller, Metallerinnen und weitere Gewerkschafter beim gewerkschaftlichen Aktionstag
In Stuttgart sind 25.000 Metaller und Metallerinnen, Mitglieder der IG BCE und weitere Gewerkschafter und Gewerkschfterinnen aus Baden-Württemberg, aus Bayern. Die Stimmung ist sehr kämpferisch. Der Kabarettist Christian Springer moderiert. Die IG-Metall-Funktionäre sprechen auch sehr kämpferisch.
"Wir sind hier, weil überall in den Betrieben sozusagen die Hütte brennt", sagen Teilnehmer. Überall werden Arbeitsplätze vernichtet. Die Leute machen sich Sorgen, wie es weitergeht. Allerdings wird in Reden auf der Bühne auch immer eingestreut, z.B. von Jürgen Kerner, dem stellvertretenden IG-Metall-Vorsitzenden, dass ja jetzt zum Glück die Schuldenbremse gelöst ist. Mit seinem Dank an die Grünen und dass die Regierung jetzt handlungsfähig ist, bringt er die sozialchauvinistische Richtung rein. Vielen hier ist noch nicht klar, dass die kämpferische Richtung und die Ablehnung der Hochrüstung der Richtung für die Stärkung der kapitalistischen Wirtschaft direkt entgegensteht.
Am Hotspot der MLPD, der auf dem Weg vom Bahnhof zum Schlossplatz stattgefunden hat, haben sich Kollegen beteiligt. Einer hat gesagt, dass er da ist, weil er gegen den Übergang zur Kriegswirtschaft ist und sich solidarisch zeigt mit allen Kollegen, die heute um ihre Arbeitsplätze kämpfen. Einer von Bosch hat erzählt, dass sie große Ängste haben um ihre Arbeitsplätze und gleichzeitig sehr empört sind, dass Bosch angeblich wegen Verlusten keine Steuern zahlt.
In den Gesprächen, die wir dann geführt haben, ist ein großes Interesse und Diskussionsbedürfnis zu spüren. Die Titelseite des Rote-Fahne-Magazins mit dem Machtkampf von Trump und EU interessiert spontan auch etliche und so haben wir auch einige verkauft. Es gab Schilder und Transparente, auf denen die Ablehnung der Hochrüstung und der Kriegswirtschaft zum Ausdruck gebracht wurden. Trotzdem ist auch so, dass hier einiges geklärt werden muss. Mit einem Kollegen aus der Rüstungsindustrie war ein längeres Gespräch, wie man vom Arbeiterstandpunkt aus herangeht.
Auch über die sozialistische Perspektive gab es wichtige Diskussionen. "Ist der Mensch nicht zu egoistisch" oder "Wie ist der Sozialismus durchsetzbar". Und es hat auch dazu geführt, dass etliche Interesse daran haben, mit uns in Kontakt zu kommen, auch von Leuten der Linkspartei.
Rote Fahne News wird morgen weiter berichten.