Forderungen für vollständigen Atomausstieg
14. Fukushima-Jahrestag: Sofortige Beendigung der unverantwortlichen Nutzung der Atomenergie und der atomaren Aufrüstung!
Heute jährt sich zum 14. Mal die Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima Daichi, am 26. April zum 39. Mal die von Tschernobyl. Beide sind die Spitze des Eisberges für die brandgefährliche und unverantwortliche Nutzung der Atomenergie.
Während des Bundestagswahlkampfes wurden CDU, CSU, AfD und Teile der FDP nicht müde, den Wiedereinstieg in die Atomenergie in Deutschland mit der Verbreitung von längst widerlegten Mythen über die angebliche saubere und sichere Atomenergie zu fordern.[1] Völlig unverantwortlich angesichts atomarer Unfälle und der permanenten Schädigung aller Lebewesen durch radioaktive Strahlung.
Forderungen und Proteste für den vollständigen Atomausstieg
Zum Jahrestag fordern Bürgerinitiativen und Umweltverbände wie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) mit Aktionen und Veranstaltungen den umfassenden Atomausstieg: „Nach der Stilllegung der Atomkraftwerke in der Bundesrepublik müssen auch die noch immer laufenden Uranfabriken in Gronau und Lingen gestoppt werden.“ [2] In Göttingen zum Beispiel gedenkt die Anti-Atom-Initiative der Opfer am Fukushima-Gedenkstein auf dem Hiroshimaplatz und führt eine Kundgebung am Gänseliesel zu den Gefahren der Atomkraft durch.
Katastrophe in Japan nicht beendet
Nicht nur, dass 200 000 Menschen jahrelang ihre Heimat verlassen mussten, die Schilddrüsenerkrankung bei Kindern und Jugendlichen massiv anstieg, die Katastrophe geht weiter. Seit 2023 leitete der Betreiber Tepco zehn Mal je 7 800 Kubikmeter verstrahltes Lösch- und Grundwasser ins Meer und verseucht die Nahrung aus Fischen und Meerestieren für Millionen Menschen. Kontaminierte Erdmassen sollen jetzt im Tiefbau wiederverwendet werden. Die Brennelemente der Blöcke sind immer noch nicht geborgen. Aktuell sind 14 Kernkraftwerke in Japan im Betrieb, weitere sind in der Prüfung zum Wiederanfahren, die Laufzeiten wurden verlängert und drei werden neu gebaut. Eine Ausdehnung der Atomindustrie kann und muss dringend gestoppt werden. Das Durchschnittsalter weltweit betriebener Reaktoren lag Mitte 2024 bei 32 Jahren, mehr als ein Viertel läuft bereits seit 41 Jahren. Allein mit dem Weiterbetrieb bestehender Anlagen weltweit oder durch Beschuss des AKW Saporischschja im Ukrainekrieg wächst das Risiko weiterer Super-Gaus und die Vertiefung der globalen Umweltkatastrophe.
Renaissance der Atomenergie: Bestandteil der atomaren Aufrüstung
Die Konkurrenz zwischen alten und neuen Weltmächten wird immer häufiger militärisch ausgetragen. Ein III. Weltkrieg droht!. In der traditionellen Anzeige des IPPNW heute in der Süddeutschen Zeitung warnen diese vor der Renaissance der Atomenergie, auch mit neuen Technologien, wie sie Kanzlerkandidat Merz und Co fördern wollen: „Modulare Mini-Reaktoren, die nur als theoretische Entwürfe existieren, bergen nicht nur alle bekannten Risiken und Nebenwirkungen, sondern stellen auch ein erhöhtes Proliferationsrisiko (Anm.: Gefahr des schnellen Wachstums) zur Verwendung des nuklearen Materials für den Bau von Atomwaffen dar. Das Interesse an dieser Technologie ist und bleibt militärisch motiviert. Jeder Bau eines Atomkraftwerks vergrößert die Gefahr, dass immer mehr Staaten den Zugriff auf die Atombombe erhalten.“[3] Gerade die Atommmächte wollen ihre Atomanlagen ausbauen, aber auch neue Imperialisten, wie der Iran und die Türkei. In Büchel in der Eifel liegen US-Atombomben. Die USA und die Bundesregierung wollen diese durch treffgenaue B61-12-Bomben ersetzen. Außerdem wollen sie neue F-35-Atombomber stationieren, ebenso neue Hightech-Mittelstreckenraketen, die auch atomar bestückt werden können. Das steigert die Gefahr eines atomar geführten Krieges enorm. Deshalb muss auch der Beteiligung („Teilhabe“) an atomaren Waffen in Frankreich und Großbritannien der Kampf angesagt werden. Im Bündnisaufruf der Neuen Friedensbewegung „Den Wahnsinn stoppen!“ heißt es: „Keine atomaren Erstschlagwaffen in Deutschland und nirgendswo! Stop! Der atomaren europäischen Aufrüstungspläne. Für die Unterzeichnung des Atomwaffenverbotsvertrages und der Vernichtung aller Atomwaffen weltweit!“
Die MLPD schlägt als Losungen für den gemeinsamen Kampf vor:
Sofortige Stilllegung, Baustopp und planmäßiger Rückbau aller Atomkraftwerke, aller Atomanlagen, aller Anlagen zur Urananreicherung oder Produktion von Brennelementen und Atomsprengköpfen sowie des Uranbergbaus weltweit.
Verbot und Vernichtung aller ABC-Waffen und sofortige Verpflichtung aller Atommächte zum Verzicht auf einen Erstschlag
Aktiver weltweiter Widerstand gegen Faschismus, Hochrüstung und soziale Angriffe. Weg mit den gigantischen Hochrüstungsprogrammen! Protestiert auf der Straße gegen den geplanten Bundestagsbeschluss zu einem „Sondervermögen“
Dauerhaften Frieden bringen erst vereinigte sozialistische Staaten der Welt