8. März - Internationationaler Frauentag

8. März - Internationationaler Frauentag

„Tag für die Befreiung der Frau“ – wichtige Impulse für die Bündnisarbeit

„Frauen, die kämpfen, sind Frauen, die leben, lasst uns das System aus den Angeln heben!“ und „Hoch die internationale Solidarität“ ... unter diesen Motti gingen Zehntausende Frauen und auch Männer gestern am Internationalen Frauentag auf die Straße. In ganz Deutschland fanden Aktionen statt. Die bürgerlichen Medien berichten breit und in der Regel von „den größten Demos am 8. März“. Bei den Größten waren 10.000 in Hannover, über 5.000 in Köln, ca. 2.000 in Tübingen, 3.000 in Nürnberg, in Leipzig 5.000, 7.000 in München, in Berlin weit mehr als 10.000 bei mehreren Demos.

Von der Frauenabteilung der MLPD
„Tag für die Befreiung der Frau“ – wichtige Impulse für die Bündnisarbeit
Kämpferische Frauentags-Demonstration in Frankfurt am Main (rf-Foto)

Vor allem die Kritik an der wachsenden faschistischen Gefahr, drohende Kürzungen der kommenden Regierung im sozialen Bereich für hunderte Milliarden für die Kriegstüchtigkeit, Kitakrise, die Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit, Abschaffung des §218 und für gleiche Rechte für LGBTQs stärkte die Entschlossenheit besonders der auffallend vielen jungen Frauen, den 8. März zu ihrem Kampftag zu machen.

 

Viele wollen bewusst die bereits erkämpften Rechte der Frauenbewegung verteidigen und erweitern. Die Kritik am kapitalistischen System stand teils im Zentrum. Zwar wurden in den Sondierungsgesprächen von SPD und CDU unter anderem Mütterrente und Mindestlohn als kleine soziale Zugeständnisse ihres insgesamt ultrareaktionären Kurses eingebaut, aber die kämpferischen Frauen erwarten von einem Friedrich Merz, als Vertreter der Industrie und der Reichen keine Rücksichtnahme auf ihre sozialen Interessen.

 

In etlichen Städten gab es erheblich breitere Bündnisse, als bisher, und eine Bündnisarbeit gegen die faschistische Gefahr. Das reicht von einer aktiv vom Frauenverband Courage mit initiierten Arbeit, über teils schon langjährigen, teils neuen Zusammenarbeit von MLPD und REBELL mit migrantischen Frauen- und revolutionären Organisationen aus dem Spektrum des Internationalistischen Bündnis und darüber hinaus bis in Kreise der SPD und Gewerkschaften, sowie die feministischen 8M-Bündnisse. In Frankfurt gestalteten über 25 Gruppen die antifaschistische, bündnisstarke und vielfältige Aktion: „Im Mittelpunkt stand vor allem der Kampf gegen Sexismus und Faschismus, sowie die neue Regierung, die kämpferisch angegangen und in ihrer ausgerichteten Hand nach rechts kritisiert wurde. Viele Aufgaben wie Moderation und Sicherheitsverantwortung übernahmen junge Frauen, die dabei viel lernten und über sich hinausgewachsen sind.“

 

Aus Hannover wird berichtet: „Noch vorletztes Jahr hat der Feministische Rat gegen unser 8. März-Bündnis Hetze verbreitet, letztes Jahr waren wir mit unserer Kundgebung isoliert von der Masse der Frauen und Mädchen auf der Großdemo. Diesmal waren wir Teil der Demo. Einzelne Ordnerinnen versuchten noch durchzusetzen, dass die MLPD ihr Transparent „Für die Befreiung der Frau im echten Sozialismus“ mit MLPD-Logo einrollt, andere waren in der Diskussion zu überzeugen. Dafür haben wir auf eine Parteifahne verzichtet. Fazit: ein erfolgreiches Auftreten und eine neue Ausgangslage für die Bündnisarbeit.“

 

Die praktische antifaschistische Bündnisarbeit zum Internationalen Frauentag führte in Essen dazu, dass sich gegen die provokative Kundgebung der faschistischen AfD an diesem Tag, 1.000 Gegendemonstranten zusammenschlossen und protestierten und gerade einmal 80 Anhänger der AfD zusammen fanden.

 

In einer sich politisierenden kämpferischen Frauenbewegung wächst das Bedürfnis nach Klarheit und Bewusstheit. Tiefgang zur Klärung der weltanschaulichen Fragen ist auch zwischen den Frauenkampftagen nötig: Der Hauptgegner sind nicht "die Männer", sondern das allein herrschende internationale Finanzkapital.

 

Auch im Kampf gegen Aufrüstung ist zwar die Kritik groß, dass es zulasten der sozialen Belange geht. Doch teils wirkt auch, „wir müssen uns doch verteidigen gegen den bösen Russen“ und es ist nötig, die EU als imperialistisches Staatenbündnis ebenso zu kritisieren wie den russischen Imperialismus.

 

Wie in einer Frankfurter Korrespondenz beschrieben: „Weiter festzuhalten ist an der Arbeit im breiten Bündnis und in dem wir in einer demokratischen Streitkultur die noch bestehenden Widersprüche weiter austragen müssen.“ Dafür hat der 8. März viele wichtige Impulse und eine Stärkung gegeben.