Internationaler Frauentag
Laut, kämpferisch, bunt – gegen Faschismus und Weltkriegsgefahr – für Frauenrechte und die Befreiung der Frau!
In vielen Städten Deutschlands und weltweit fanden zum heutigen Internationalen Frauentag vielfältige kämpferische Aktivitäten statt. Die Anliegen und Gründe, heute auf die Straße zu gehen, waren breit gefächert:
Der notwendige breite Zusammenschluss und Kampf gegen Faschismus, imperialistische Kriege und Weltkriegsgefahr zog sich als ein roter Faden durch die Aktivitäten. In Essen "hatte die Essener Gruppe des Frauenverbands Courage als Anmelderin den Kundgebungsort von der Stadtmitte nach Altenessen verlegt, nachdem der Plan der faschistischen AfD bekannt geworden war, ausgerechnet in diesem nördlichen Stadtteil eine Kundgebung zum Weltfrauentag durchzuführen - mit der Hauptrednerin Beatrix von Storch - eine unverschämte Provokation! 'Alle zusammen gegen den Faschismus' war der Tenor der vielseitigen Redebeiträge von Frauen aus Afghanistan, der Türkei, aus Syrien, dem Iran und natürlich aus Deutschland." (Korrespondenz)
In Tübingen entwickelte sich ein Gespräch mit zehn Beschäftigten von Ver.di aus dem Gesundheitsdienst, die "Trump und Musk als 'Naziähnliche Frauenfeinde' einschätzten und sich Sorgen machten - auch um die Gesundheit der Frauen weltweit.(...) Das Wesen des Faschismus ist menschenfeindlich und auch frauenfeindlich. Die Gesundheit der Frauen weltweit ist auch durch die Faschisten bedroht, deren Ideologie wissenschaftliche Studien zur Gesundheit von Frauen grundsätzlich ablehnt. Nach den Protesten gestern in den USA waren heute auch Wissenschaftler in Tübingen mit von der Partie beim Internationalen Frauentag - eine große Gruppe." (Korrespondenz)
Die Verteidigung und Ausweitung von Frauenrechten war ein Anliegen vieler beteiligter Frauen und Mädchen bei den heutigen Aktivitäten. In Köln, wo es mehrere kämpferische Aktivitäten den ganzen Tag über verteilt gab, "stimmte der Frauenverband Courage gemeinsam mit allen anderen Redebeiträgen eine ernste Warnung an die neue Bundesregierung an. Besonderen Applaus bekam schon zwischendurch die Forderung nach Abschaffung des Paragraf 218! Außerdem wurde klargemacht: Nie wieder Faschismus, dafür übernehmen wir Verantwortung als Frauenbewegung. Die Abschaffung des Paragraf 218, dafür waren auch einige junge Frauen bei der Demo. Eine von ihnen sagte: 'Es ist mir ein besonderes Anliegen; dieses Recht müssen wir erkämpfen.' Zudem war auch die Parole nach der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich für die jungen Frauen wichtig und die für mehr Kitaplätze. Es gilt, eine Zukunft für die Jugend zu erkämpfen." (Korrespondenz)
In Bochum war es "einer der größten Frauentage seit Jahren: Über 40 Stände von Parteien, Frauenorganisationen, Beratungsstellen etc. - darunter auch der Frauenverband Courage - waren zusammengekommen! (...) In vielen Gesprächen wurde deutlich, dass eine große Zahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern sich große Sorgen über die aktuelle Situation auf der Welt macht und nicht will, dass es so weitergeht." (Korrespondenz)
Mehr denn je ist eine gesellschaftsverändernde Bewegung und ein gesellschaftsverändernder Kampf herausgefordert und erforderlich, um den kapitalistischen Gesetzmäßigkeiten, die diese Probleme hervorbringen und verstärken, an die Wurzel zu gehen und eine lebenswerte Zukunft zu erkämpfen. In Herne war "die Aktion lebendig, kämpferisch und erfolgreich. Die Themen waren: die faschistische Gefahr, Frauenpower gegen Trump & AfD, gegen Waffenlieferung und Aufrüstung, für Kindergrundsicherung, aber auch, dass wir viele junge Leute und Frauen dafür gewinnen wollen, Verantwortung für eine lebenswerte Zukunft zu übernehmen." (Korrespondenz) Es braucht die offene Diskussion und den organisierten Zusammenschluss um die Perspektive der Befreiung der Frau in einer befreiten Gesellschaft, im echten Sozialismus, wofür die MLPD in Wort und Tat steht.
Die MLPD beteiligte sich an den Aktivitäten zum Internationalen Frauentag aktiv, vorwärtstreibend und prägend im Sinne des Aufbaus breiter überparteilicher Bündnisse und einer breiten antifaschistischen Einheitsfront. Als Mitglied der revolutionären Weltorganisation ICOR beging sie diesen Tag als weltweiten ICOR-Kampftag zur Befreiung der Frau.
Die Frauen der Welt übernehmen Verantwortung für den Kampf um die Zukunft. Das brachten Frauen aus Europa, Afrika und Asien zum Ausdruck, die sich bei einem Webinar der United Front über die Vorbereitung des Internationalen Frauentag austauschten. Hier einige Schlaglichter:
In Italien mobilisieren Frauen des Komitee „23 settembre“ (gegründet nach einem Frauenmord) am 8. März gegen die Kriege in der Ukraine und in Palästina mobilisieren, „wo Frauen einen ganz besonderen Preis zahlen“. Sie lehnen es ab die Kriegsanstrengungen der Regierungen zu unterstützen und auf ihre Rechte und Forderungen zu verzichten.
In Russland verschlimmert sich die Lage der Frauen durch den imperialistischen Krieg, ist häusliche Gewalt an der Tagesordnung und wird kaum bestraft. Die Regierung setzt ein reaktionäres Frauenbild durch u.a. mit Verbot und Bestrafung von Abtreibung und der „Propaganda des freiwilligen Verzichts auf die Geburt eines Kindes“. Die Frauen sollen mehr Kinder bekommen und „wie Männer bis zum Umfallen schuften und dabei möglichst wenig verdienen.“ Es gibt aber auch den Drang sich zusammenzuschließen. So wollen Sozialarbeiterinnen eine eigenen Gewerkschaft gründen.
„Serikat Perempuan Indonesia (SERUNI), eine antiimperialistische, antikolonialistische Basisfrauenbewegung in Indonesien, wird zum Internationalen Frauentag 2025 eine Kundgebung veranstalten.“ Ihr Ziel „Frauen zu erheben, zu organisieren und zu mobilisieren“. Sie richtet sich gegen „effiziente Haushaltskürzungen“ der Regierung z. B. im Bildungs- und Gesundheitswesen, „kaum ausreichende Löhne“ für Arbeiterinnen, gegen „die grassierende sexuelle Gewalt gegen Fabrikarbeiterinnen und Frauen in Plantagen“, aber auch gegen „Frauen und queere Jugendliche an Universitäten.“
Die Stärkung der proletarischen Bewegung als Rückgrat der kämpferischen Frauenbewegung ist ein wichtiges Anliegen in Deutschland. „Jede Automobilarbeiterin, jeder Automobilarbeiter, die Beschäftigten der Zulieferer mit ihren Familien: Unsere Probleme und Perspektive sind weltweit! Deshalb beraten wir uns, stärken uns und koordinieren unsere Kämpfe. Kein Kampf darf alleine stehen – Solidarität und Kooperation, über Betriebs- und Ländergrenzen hinweg – so stärken wir uns gemeinsam und gegenseitig.“, so eine Automobilarbeiterin.
Und so können und wollen die Gesundheitsarbeiterinnen (ASHAS) aus Indien wichtige Erfolge ihres Zusammenhalts und Kampfes feiern. Unterstützt von Gewerkschaften, Familienangehörige, Freiwillige, Ehemänner setzen sie mit einer mehrtägigen Protestdemonstration in Bangalore 20% mehr Lohn und eine eigene Gesundheitsfürsorge durch.
In Frankreich knüpft die Frauenbewegung am mutigen Prozess Gisèle Pelicots gegen ihre Vergewaltiger an und fordert von Präsident Macron ein „Arsenal von Maßnahmen gegen die Kultur der Vergewaltigung und die Straflosigkeit, die sie hervorbringt“. „Der Mut von Gisèle Pelicot inspiriert uns dazu, unsere Bemühungen für eine gerechtere und gleichgestellte Gesellschaft fortzusetzen. Ihr Kampf wird mit uns allen am 8. März auf der Straße sein!“, so die Natalie France, eine der Europakoordinatorinnen der Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen.