Internationaler Frauentag

Internationaler Frauentag

Frankfurt a.M.: Für unsere Befreiung weltweit! Ohne Faschismus, Krieg und Umweltzerstörung!

Mit diesem Motto und rund 1500 Teilnehmenden und vor allem vielen jungen Frauen bestritten wir den 8. März an der Hauptwache in Frankfurt, der in drei Worten: antifaschistisch, bündnisstark und vielfältig war.

Von Korrespondenz
Frankfurt a.M.: Für unsere Befreiung weltweit! Ohne Faschismus, Krieg und Umweltzerstörung!
(rf-Foto)

In einer Zusammenarbeit auf antifaschistischer Grundlage und Augenhöhe haben wir in breiter Bündnisarbeit mit über 25 Organisationen die Kundgebung und Demonstration auf die Beine gestellt. Im Mittelpunkt stand vor allem der Kampf gegen Sexismus und Faschismus, sowie die neue Regierung, die kämpferisch angegangen und in ihrer ausgerichteten Hand nach rechts kritisiert wurde. Viele Aufgaben wie Moderation und Sicherheitsverantwortung übernahmen junge Frauen, die dabei viel lernten und über sich hinausgewachsen sind. Daraus ging ein starkes Zeichen des Zusammenhaltes und eine zukunftsweisende Bündnisarbeit in der aktuellen gesellschaftlichen Situation mit der wachsenden faschistischen Gefahr aus, in der regelrecht ein Rollback der hart erkämpften Frauenrechte droht.

 

Die Moderation begann mit der Geschichte des 8. März und ihren sozialistischen Wurzeln und legte eine Schweigeminute ein, für alle Frauen, Mädchen und Queers, die bei gewerkschaftlichen Streiks, durch gezielte Angriffe, Ermordungen oder in Kriegs- und Krisengebieten ums Leben kamen.


Organisationen wie Latinas Unidas, die afghanischen, iranischen oder kurdischen Frauen gingen bei der Auftakt- und Zwischenkundgebung auf die Lage und den Mut der Frauen international ein, was für sie Krieg und faschistische Regime bedeuten. Die Forderung nach einer stärkeren Zusammenarbeit – hier und weltweit. Die im Vorfeld thematisch abgestimmten und, aufgrund der großen Anfrage an Redebeiträgen, zusammengelegten Reden, wie die von REBELL zusammen mit der MLPD, Yeni Kadin (Neue Frau) mit ADHK oder der überparteiliche Frauenverband Courage mit ver.di, vereinten verschiedene Perspektiven und eine Bandbreite an Themen. Dies wurde von vielen Teilnehmenden begrüßt, ebenso die Kulturbeiträge von einer kurdischen Tanzgruppe aus Frankfurt und einer Gewerkschafterin der IG Metall, die „Mädchen, mach mal was aus dir!“ sang und zum IG Metall Aktionstag am 15.3. einlud.

 

Weiterhin sprachen junge Frauen aus der Jungen Frauenkommune, dem Aurora Räteaufbau, von Zora und Kommunistische Frauen Frankfurt, sowie von Punggyeong Weltkulturen, die sich mit der Erinnerungskultur der „Trostfrauen“ im Zweiten Weltkrieg beschäftigen. Tatkräftig und gleichberechtigt waren REBELL und MLPD beteiligt und betonten in ihrem Redebeitrag die Notwendigkeit der Revolution und Perspektive des echten Sozialismus. Darüber hinaus beteiligten wir uns mit unserem Mobilen Bücherwagen und einem Stand zum „Schilder zum selbst malen“, der rege genutzt wurde.


Die Demoroute führte auch durch das Frankfurter Bahnhofsviertel, das als Rotlichtbezirk bekannt und für Frauen Ort der Prostitution ist. „Kampf der Prostitution und der Gewalt an Frauen!“, der wir eine positive Perspektive entgegensetzen, die der Befreiung der Frau in einer Gesellschaft frei von Ausbeutung und Unterdrückung. Die bunte und energische Demo mit Trommelgruppe, Parolen, Beiträgen zu den Themen im Aufruf durch die Moderatorinnen und gemeinsam gesungenen Liedern bei strahlendem Sonnenschein machte Mut und organisierte den gemeinsamen Kampf.

 

Auch der vielen Polizeipräsenz und den Versuchen der Repressionen durch Auflagen, wie ein Teleskop-Fahnenstangen-Verbot, hielten wir zusammen dagegen. Die Polizei versuchte es mit Schikane und Kriminalisierung: So sollte die Trommlerinnengruppe, die eine Verkleidung als Markenzeichen hat, wegen des Vermummungsverbots aus der Demo entfernt werden. Die Versammlungsleitung erklärte, „es gehe um einen künstlerischen Auftritt, der unsere Demo bereichere. Wenn das Vermummung sei, seien am letzten Wochenenden Tausende Vermummte auf Frankfurts Straßen unbehelligt unterwegs gewesen“. Der ganze Platz stimmte dem lautstark zu.


Weiter festzuhalten ist an der Arbeit im breiten Bündnis und in dem wir in einer demokratischen Streitkultur die noch bestehenden Widersprüche weiter austragen müssen. In einem hart erkämpften Kompromiss im Umgang mit dem Patriachat „durften“ Männer an den Kundgebungen teilnehmen, wurden aber aus der Demo ausgeschlossen.