Internationaler Frauentag
Essen: Dieser Tag gehört uns – keinen Zentimeter der AfD!
Selbstbewusst, überparteilich, kulturvoll, international und antifaschistisch – das war die heutige Frauentagsaktion in Essen-Altenessen. Kurzfristig hatte die Essener Gruppe des Frauenverbands Courage als Anmelderin den Kundgebungsort von der Stadtmitte nach Altenessen verlegt, nachdem der Plan der faschistischen AfD bekannt geworden war, ausgerechnet in diesem nördlichen Stadtteil eine Kundgebung zum Weltfrauentag durchzuführen - mit der Hauptrednerin Beatrix von Storch - eine unverschämte Provokation!
„Alle zusammen gegen den Faschismus“ war der Tenor der vielseitigen Redebeiträge von Frauen aus Afghanistan, der Türkei, aus Syrien, dem Iran und natürlich aus Deutschland. Judith Schlupkothen von der SPD hielt ein kämpferisches Grußwort. „Viele Dinge, von denen wir dachten, dass sie schon selbstverständlich sind, müssen wir heute neu erkämpfen; wir dürfen uns nicht davon abbringen lassen, uns zusammenzuschließen. Ich hoffe, dass wir es besser hinbekommen, uns zu unterstützen und uns nicht gegenseitig zu bekämpfen. Wir lassen uns nicht zurückdrängen, wir weichen nicht zurück, wir schreiten weiter voran, Seite an Seite.“
Klare Worte im Sinne der Schmiedung einer breiten überparteilichen Einheitsfront, die angesichts der faschistischen Gefahr dringend nötig ist. Darauf ging auch Gabi Fechtner, Vorsitzende der MLPD, ein und nahm selbstkritisch zu den Fehlern der KPD Stellung, die der Bildung einer Einheitsfront vor hundert Jahren im Wege standen. Mit gekonnter Polemik nahm sie die AfD-Positionen auseinander. Die adelige Faschistin Beatrix von Storch gibt heute vor, das Frauenwahlrecht zu verteidigen, dabei wurde es in der Novemberrevolution erkämpft. Ihr Großvater gehörte zu denen, die auf der anderen Seite standen, und war später Minister unter Hitler.
Gabi Fechtner propagierte auch die Errungenschaften für die Frauen in den Anfängen des Aufbaus sozialistischer Länder, die später wieder rückgängig gemacht wurden.
Am Ende der Kundgebung, bei der zwischen den Kurzreden Lieder der Frauenbewegung gesungen wurden, reihten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den großen Demonstrationszug ein, der zum Platz der AfD-Kundgebung zog, wo schon seit dem Morgen Protestaktionen von Antifaschistinnen und Antifaschisten liefen.
Mit den 142 Euro Einnahmen aus der reichhaltigen Kaffee- und Kuchentheke werden das Projekt „Gaza soll leben“ sowie das überparteiliche und unabhängige Essener Mädchen- und Frauenzentrum gestärkt.