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Greta Thunberg gewidmet: Kämpferische und kulturvolle Kundgebung am Freitag vor der Wahl

„Setzt im heißen Winterwahlkampf ein Zeichen: Kampf der globalen Umweltkatastrophe und Hoch die internationale Solidarität!“. Unter diesem Motto nahmen am Freitag vor der Bundes-tagswahl bis zu 100 Leute dauerhaft und viele weitere zumindest zeitweise an einer interes-santen Kundgebung mitten in der Duisburger Fußgängerzone teil.

Rebell-Korrespondenz
Greta Thunberg gewidmet: Kämpferische und kulturvolle Kundgebung am Freitag vor der Wahl
Erste Kundgebungsrednerin war Monika Gärtner-Engel, Co-Präsidentin der United Front (rf-foto)

Verschiedene Organisationen hatten die Kundgebung initiiert und getragen. Darunter ATIF, Young Struggle, Stahlarbeiterinitiative , Umweltgewerkschaft Duisburg, MLPD und REBELL.

 

Monika Gärtner-Engel, Co-Präsidentin der internationalen Einheitsfront gegen Faschismus, Krieg und Umweltzerstörung, sprach als erste Rednerin: Sie prangerte an, dass die begonnene globale Umweltkatastrophe nicht nur aus dem Wahlkampf verdrängt wird, sondern die Umweltpolitik zunehmend reaktionär ausgerichtet wird. Besonders die Faschisten von der AfD hetzen gegen angeblich „überzogene Umweltmaßnahmen“, um noch rigoroser Unternehmerinteressen durchzusetzen.

 

Dabei sind die bisherigen Maßnahmen völlig unzureichend! Allein vier Jahrhunderthochwasser letztes Jahr zeigen die Dramatik. Der Faschist Donald Trump als US-Präsident fährt mit „Drill baby, drill“ einen menschheitsgefährdenden Kurs im Dienste der Öl- und Gasindustrie. Gleichzeitig droht er mit der Vertreibung des palästinensischen Volks aus Gaza, nachdem dort ein Genozid durch die israelische Regierung betrieben wurde. Monika Gärtner-Engel las Gedichte von Kindern aus Gaza vor, die sich eine Schule, genug zu Essen und Armprothesen wünschen. Wir werden dafür kämpfen, dass diese Wünsche wahr werden!

 

Die Moderatorinnen erläuterten, dass die ganze Kundgebung auch Greta Thunberg gewidmet wurde. Sie ist in der Fridays-for-Future-Bewegung eine Verfechterin des gemeinsamen Kampfs mit Arbeitern und für die konsequente Solidarität mit Gaza. Dafür wird sie bekämpft und verleumdet. Solidarität mit Greta Thunberg!

 

Süleyman Gürcan von ATIF griff in seiner Rede entschieden die Hetzkampagnen gegen Migrantinnen und Migranten an. Gleichzeitig spricht in der öffentlichen Berichterstattung fast niemand mehr über die Situation von Geflüchteten aus Afghanistan, Syrien usw. Er zog den Zusammenhang zum 5. Jahrestag des rassistischen Attentats in Hanau und rief dazu auf, auch nach der Bundestagswahl gegen Faschismus und Rassismus auf die Straße zu gehen.

 

Peter Römmele, Stahlarbeiter aus Duisburg, bezog klar Position für den gemeinsamen Kampf um Arbeitsplätze und Umweltschutz. Duisburg ist die Stadt mit der schmutzigsten Luft in ganz Deutschland. Er berichtete vom Kampf der Stahlarbeiter gegen drohende Massenentlassungen, von mehreren Kollegen, die in letzter Zeit im Betrieb bei Unfällen umkamen, was bei Thyssen-Krupp keine Erwähnung findet, weil die Kollegen bei „Fremdfirmen“ angestellt waren.

 

Nina Dusper von verdi erinnerte in ihrem Beitrag an die verdi-Kollegin Amel und ihre zweijährige Tochter Hafsa, die bei einem faschistischen Attentat in München ums Leben kamen. Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter kämpfen entschlossen gegen den Missbrauch dieses Attentats für die Abschaffung von Rechten von Geflüchteten. Die ganze Kundgebung solidarisierte sich mit den verdi-Beschäftigten, die mutig mitten im Bundestagswahlkampf ihre Warnstreiks durchführen. Es wurde deutlich: Amel und Hafsa haben nicht umsonst gekämpft!

 

Die Jugendorganisation Young Struggle überbrachte Grüße an die Kundgebung. Sie hatten aktiv an der Vorbereitung mitgewirkt. Aber sie konnten nicht dabei sein, weil sie in Paris am gleichen Tag eine Großdemonstration organisierten, nachdem Jugendliche aus ihrer Organisation von Faschisten attackiert wurden. Auch sie bekamen Solidarität und Grüße von der ganzen Kundgebung!

 

Jürgen Blumer von der MLPD Duisburg-Niederrhein-Oberhausen hob hervor, dass die verschiedenen Kämpfe und Bewegungen, die hier vertreten sind, eine gesellschaftliche sozialistische Perspektive brauchen und die Bündnisarbeit, wie sie hier verwirklicht wurde, Schule machen muss.

 

Nach diesen Reden gab es noch weitere Grüße vom Jugendverband REBELL, dem Frauenverband Courage, eine Buchwerbung für das Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!“ und Musik von Fresh Game. Über 200 Euro wurden bei der Spendensammlung gesammelt. Immer wieder blieben Leute stehen und verfolgten die Kundgebung. Jugendliche packten spontan beim Abbau mit an.

 

Eine gelungene, kompetente, kulturvolle und überzeugende Aktion!