Fridays for Future / Antifaschismus

Fridays for Future / Antifaschismus

"Wehrt euch, leistet Widerstand ..."

Weit über 14.000 Menschen - die Veranstalter sprechen von ca. 20.000 - zeigten am Freitag, den 14. Februar in Bochum klare Kante gegen die AfD.

Von Korrespondenten
"Wehrt euch, leistet Widerstand ..."
(rf-foto)

Zunächst protestierten Tausende von Fridays for Future (FFF) gegen die immer weiter fortschreitende Umweltzerstörung. Die Demonstranten griffen als Hauptverursacher der begonnenen Klimakatastrophe die Großkonzerne an, die nur ihre Profite auf Kosten der Umwelt machen. "Es ist bereits eine Minute vor Zwölf, um unsere Erde vor dem Kollaps zu retten. Doch die Umweltfrage entwickelt sich zum 'unnötigen Ballast', der die Profite der Energiekonzerne wie RWE & Co schmälert. Die AfD sowie Trump leugnen die Klimakatastrophe, und Frau Weidel will alle Windräder abreißen. In ihrer Demagogie versuchen sie, die Widerstandsbewegung gegen die Umweltzerstörung zu spalten. Damit dürfen sie nicht durchkommen! Wir müssen fest zusammenhalten im Kampf gegen die faschistische Gefahr, egal welcher Nation wir sind", hieß es in einer der Reden der Veranstalter.


Der Zusammenhang mit der begonnenen Klimakatastrophe und der faschistischen Gefahr kristallisierte sich auf der FFF-Demo bereits deutlich heraus. Immer wieder erschallten Parolen wie:  gegen den Faschismus hier im Land". Nach einem Protestmarsch durch die Innenstadt schlossen sich die Demozüge von FFF und der Antifa am Massenbergboulevard zusammen, die Teilnehmerzahl schwoll gewaltig an. 


Während der Demos gab es auch ein offenes Mikrofon, unterstützt von der MLPD und vom Jugendverband REBELL. Der Moderator wies auf die vielen selbstgemachten Schilder der Protestierenden hin und fragte viele, warum sie an der Demo teilnehmen und was sie mit ihrer Losung ausdrücken wollten. Es gab lustige Schilder wie: “Eher werde ich Schalke-Fan, als dass ich AfD wähle” und viele ernste, nachdenkliche wie: “Wir können was dafür, wenn wir nichts tun!” Die Beteiligung an der Umfrage war groß: “Mir macht die Entwicklung Angst, aber ich kann nicht einfach tatenlos bleiben”, “Ich bin hier, weil ich Kinder habe und die brauchen eine Zukunft”, oder: "Wir müssen für die Erhaltung der Natur kämpfen, deshalb sind wir hier!"

 

Wieder einmal wurde von den Organisatoren durchgedrückt, dass keine Parteifahnen gezeigt werden. MLPD und REBELL wurden sogar offiziell “ausgeladen”. Aber wir verteidigten dieses demokratische Recht und trugen mutig unsere Fahnen und ein paar Schilder. Ein paar Schreiern gefiel das nicht, aber sie blamierten sich mit ihrem Geschrei und niemand ließ sich davon wirklich beeindrucken.


Keine andere Organisation, nicht einmal die Gewerkschaften, trat mit ihren Fahnen auf. Das schwächt aber die Bewegung und es wird überhaupt nicht deutlich, welche Breite und Vielfalt diese Bewegung hat.

 

Es gab tiefergehende Diskussionen gerade um die Frage, ob es im Kapitalismus überhaupt möglich ist, die vielen Probleme und Krisen zu lösen, und so wechselte auch tiefergehende Literatur und einige Rote Fahne Magazine den Besitzer.


Bei der Anti-AfD-Demonstration gab es eine Zwischenkundgebung am Schauspielhaus. In den Redebeiträgen wurden sowohl die AfD als auch die CDU und ihre Hetze gegen die Flüchtlinge scharf angegriffen. "Die Brandmauer gegen die Zusammenarbeit der übrigen Parteien mit der AfD wurde durch Merz endgültig zerbrochen, in dem ein Gesetzesvorschlag zur Verschärfung des Asylrechts mit den Stimmen der AfD in den Bundestag eingebracht wurde!  Wir sind die Brandmauer! Keinen Fußbreit den Faschisten! Menschen werden durch Ausbeutung von Rohstoffen durch internationale Konzerne und Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen, durch Kriege oder Naturkatastrophen zur Flucht gezwungen! Was soll denn jemand machen, der auf vergifteten Böden keine Nahrungsmittel mehr anbauen kann oder vor Krieg fliehen muss?"


Immer wieder wurde "Ganz Bochum hasst die AfD" gerufen, unterstützt von Trommelwirbel. Die lautstarke und bunte Protestaktion endete unter der Bahnunterführung auf der Wittener Str. am Bochumer Hauptbahnhof, wo es im Kortumpark noch eine Drohnenschau mit Losungen und Bildern gegen die AfD gab.

 

Das Bewusstsein gegen die Demagogie der AfD wächst, aber es ist notwendig, sich noch viel breiter an die Bevölkerung zu wenden, tiefgehend zu diskutieren und die ganze Bandbreite der Bewegung auch offen zu zeigen. Mit den Organisatoren wird die Auseinandersetzung um dieses schädliche Fahnenverbot und die aggressiven Angriffe auf die MLPD auf jeden Fall weiter geführt.