Deutlicher Linkstrend
U18-Wahl: Achtungserfolge für Direktkandidaten der MLPD
An den diesjährigen U18-Wahlen haben sich 166.443 Jugendliche in 1812 Wahllokalen beteiligt. Bei den letzten Bundestagswahlen gab es mit 262.000 in 2699 Wahllokalen eine Rekordbeteiligung.
Dieses Jahr ist ein Linkstrend festzustellen. Die Partei „DIE LINKE“ mit 20,8 Prozent erhielt die meisten Stimmen, gefolgt von der SPD mit 17,8 Prozent. Die Unionsparteien CDU/CSU kommen auf 15,7 Prozent; die faschistische AfD auf 15,5 Prozent.
Vor allem in den ostdeutschen Bundesländern erzielte die AfD auch unter Jugendlichen teils sehr hohe Wahlergebnisse. So in Thüringen (35,2 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (35 Prozent), Brandenburg (35,6 Prozent), Sachsen (31,6 Prozent) oder Sachsen-Anhalt (30 Prozent). Dabei zeigt sich die Wirkung der Ideologie des modernen Faschismus vor allem in der Wirkung der kleinbürgerlich-völkischen Denkweise. In diesen Bundesländern ist die Polarisierung am stärksten ausgeprägt. So erhielt gleichzeitig „DIE LINKE“ in Thüringen 23,4 Prozent und 28,4 Prozent in Sachsen-Anhalt. Es ist auch Ausdruck des massenhaft erwachten antifaschistischen Bewusstseins unter vielen Jugendlichen, von denen sich viele mit der Wahl einer „starken“ Linkspartei eine wirksamere Bekämpfung der AfD versprechen.
Zweifellos ist es richtig, für eine antifaschistische Einheitsfront breit und auch noch enger mit der Linkspartei und allen ehrlich antifaschistisch eingestellten Mitgliedern der bürgerlichen Parteien zusammenzuarbeiten. Zugleich wird sich mit der Linkspartei nichts grundlegend ändern. Was sie unter „Demokratischem Sozialismus“ verstehen, ist nichts anderes als die Forderung nach einem reformierten Kapitalismus – und damit Akzeptanz des Kapitalismus. In ihm liegt aber Wurzel von Faschismus und Krieg. Diesem Übel an die Wurzel zu gehen, dafür steht und kämpft die MLPD und ihr Jugendverband REBELL. In diesem Sinne finden gerade jetzt auch Einsätze an Schulen, Berufsschulen und Unis statt.
Die MLPD erreichte bundesweit 0,3 Prozent der Stimmen. In Thüringen mit 0,7 Prozent das beste Ergebnis für ein Bundesland. Das ist ein Indiz dafür, dass die intensive antifaschistische Aufklärungsarbeit, auch im Rahmen der Landtagswahl 2024 dort Früchte trägt. Gaben die Unter-18-Jährigen der Partei „Bündnis 90/Die Grünen“ bei den letzten Bundestagswahlen 2021 noch 31,8 Prozent ihre Stimme, so wurden sie dieses Jahr mit nur 12,5 Prozent abgestraft. Gerade unter jungen Leuten stießen die Grünen auf Kritik, weil sie ihre Klimaschutz-Versprechen spätestens mit dem Ukraine-Krieg über Bord warfen und sich in der Asylpolitik auch nach rechts entwickelten. FDP und BSW kommen jeweils auf 3,4 Prozent. Besonders in Wahlkreisen, in denen die MLPD Direktkandidaten aufgestellt hat und eine systematische Kleinarbeit macht, erreichte sie gute Ergebnisse: In Essen II bekommt die MLPD mit 1,64 Prozent ein beachtliches Zweitstimmenergebnis ebenso wie ihre Direktkandidatin Gabriele Fechtner (1,97 Prozent). In Recklinghausen II bekam Sabine Leopold 2,3 Prozent; Peter Weispfenning kommt in Herne – Bochum II auf 1,78 Prozent; Lisa Gärtner bekam 1,3 Prozent; Achim Czylwick im Ennepe-Ruhr-Kreis II 1,1 Prozent. In Köln IV kommt Reiner Dworschak auf 1,3 Prozent; in Bochum I bekommt Anna Schmit knapp 1 Prozent und in Dortmund I bekommt die MLPD 1,3 Prozent (Sarah Rißmann kommt auf 0,92 Prozent). Es sind noch nicht von allen Bundesländern die Ergebnisse der Wahlkreise veröffentlicht.