Fridays for Future in München

Fridays for Future in München

Trauer um die Opfer des Anschlags auf die Ver.di-Kundgebung und kämpferische Reden

Genau einen Tag nach dem Anschlag auf die Ver.di-Kundgebung¹ fand auf dem Königsplatz die Kundgebung von Fridays for Future (FFF) München statt. Es wurde aus Sicherheitsgründen auf eine Demonstration verzichtet.

Von hz

Zunächst gedachte die Versammlung der Opfer des Anschlags, und es wurde den Ersthelfern für ihre gute Arbeit gedankt. Eine Rednerin von FFF bezeichnete es als gnadenlosen Zynismus und Missbrauch, wenn die bayerische Staatsregierung jetzt auf Migranten losgeht. „Menschenverachtung ist nie die Lösung von gesellschaftlichen Problemen“, so die Rednerin. Sie betonte, dass die AfD das Streikrecht einschränken möchte, das so wichtig wie nie ist. Sie forderte auch, jedes Jahr 300 000 Menschen für den Klimaschutz auszubilden und meinte, dass die Wahl das entscheiden würde.


Hauptrednerin war Düzen Tekkal, eine deutsche Autorin, Fernsehjournalistin, Filmemacherin und Kriegsberichterstatterin mit kurdisch-jesidischen Wurzeln. Sie benannte die Gefahr, die von Rassismus, Antisemitismus und Islamismus ausgeht, und erklärte, dass der Kampf nur gemeinsam gehe, auch wenn man nicht in allem einer Meinung sei. Weiter erinnerte sie auch daran, was Afghaninnen und Afghanen in ihrem eigenen Land dafür geben würden, um demonstrieren zu können. Ihre Forderung „Wir müssen Fluchtursachen bekämpfen, nicht die Flüchtlinge“, ergab tosenden Beifall der ca. 2000 Anwesenden.


Eine sehr kämpferische Rede hielt die aktuell vom Berufsverbot betroffene Lisa Poettinger, der vorgeworfen wird, für konsequenten Klimaschutz einzutreten und dabei auch marxistische Begriffe wie „Profitmaximierung“ zu verwenden, was übrigens dem Papst in Bayern auch Berufsverbot einbringen könnte. Sie versprach, mit den vielen Anwesenden und der breiten Unterstützung aus vielen Organisationen weiterzukämpfen, auch für ihre Einstellung als Referendarin und anschließend als Lehrerin im bayerischen Schuldienst.


MLPD-Wahlkämpferinnen und -Wahlkämpfer diskutierten mit vielen auch kritisch über die Umweltpolitik der Grünen und dass konsequenter Kampf zur Rettung der Umwelt systemverändernd geführt werden muss. Das Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen“ von Stefan Engel, Gabi Fechtner und Monika Gärtner-Engel stieß auf Interesse; die Wahlzeitung wurde massenhaft verteilt, einige Rote Fahne-Magazine wurden verkauft und einzelne Parteiprogramme weitergegeben. 


Nachdem es einige Jahre massive Anfeindungen gegenüber der MLPD gab und versucht wurde, Fahnen oder Flugblattverteilen zu untersagen, gab es keine diesbezüglichen Versuche mehr. Auch wenn viele der Teilnehmenden sich immer noch große Illusionen machen, was die Grünen alles bewegen werden, ist eine größere Aufgeschlossenheit deutlich. Vor allem bei Jüngeren, die viele Fragen zum Sozialismus haben, ob er denn funktioniere, und die sich ernsthafte Gedanken machen, wie die Zukunft lebenswert werden kann.