Köln

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Gewerkschafter gedenken des Anschlags in München – Schluss mit Missbrauch für faschistische Hetze!

Kurzfristig folgten ca. 100 Menschen dem Aufruf zum Gedenken an die Opfer des faschistischen Attentats auf die Ver.di-Demo vor einer Woche. Mit Kerzen und Schildern, vielen Fahnen und Nelken wurde die kurze Aktion zu einem Signal der Gewerkschafter aller DGB-Gewerkschaften gegen solcherlei Anschläge und faschistische Taten und Hetze.

Korrespondenz

Auch Frauen des Frauenverbands  Courage und die Föderation Demokratischer Arbeitervereine (DIDF) waren dabei. Alle waren sichtlich bewegt angesichts des Tods der jungen Ver.di-Kollegin Amel und ihrer kleinen Tochter Hafsa.

 

Im Zentrum der Reden stand neben solidarischem Mitgefühl und Trauer die Stärkung des Zusammenhalts, sich nicht einschüchtern zu lassen, die Verurteilung des erstmaligen Angriffs solcher Art auf eine Gewerkschaftsdemo nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Instrumentalisierung der Tat für faschistische Hetze gegen Migranten wurde eine klare Absage erteilt.


Witich Rossmann, 1. Bevollmächtigter des DGB Köln-Leverkusen, kritisierte, dass Morde je nach Nationalität des Täters von den Medien, besonders Social Media, unterschiedlich gewichtet werden: Ist der Täter Deutscher, interessieren sie sich höchstens einen Tag – ist der Täter Geflüchteter, wird es ausgeschlachtet. Yusuf von Ver.di hielt eine Rede für den Bundesmigrationsrat und beleuchtete die Zusammenhänge: Als Ergebnis der faschistischen Hetze werden Migranten regelrecht zu Sündenböcken für alle Probleme gemacht. Auf Mieterhöhungen, Inflation oder Kriegsgefahr müsse es andere Antworten geben als Hetze gegen Migranten. 


Eine Brandmauer der Politiker gegen die AfD habe es schon lange nicht mehr gegeben – Kanzler Scholz fordert Abschiebungen im großen Stil, die Ampel-Parteien haben  bereits nach dem Anschlag in Solingen im September 2024 die Positionen der faschistischen AfD übernommen und wollen das Asylrecht faktisch abschaffen – zusammen mit CDU-Merz. Yusuf stellte klar: Die Brandmauer, das sind wir alle! Die verstorbene Kollegin, ihr Kind und die Verletzten dürfen nicht zum Spielball der Rassisten werden. Einigkeit gab es auch darüber, dass Ver.di seine Streiks kraftvoll weiterführen muss. Die Aktion hat alle gestärkt.