Beim kulturvollen antifaschistischen Protest

Beim kulturvollen antifaschistischen Protest

Gera: Heiße Diskussionen um Linkspartei oder MLPD

Am Montag, den 17. Februar, beteiligten wir uns wieder an dem vor dem Geraer Theater stattfindenden kulturvollen Protest gegen den weiterhin jede Woche stattfindenden fa­schistischen Aufmarsch durch die Innenstadt.

Korrespondenz

Organisiert wird dieser Protest vom "Geraer Aktionsbündnis gegen Rechts". Daran nehmen zwischen 50 und 100 Menschen teil. Es gibt leider kein offenes Mikrofon auf antifaschis­tischer Grundlage, wie dies von uns vorgeschlagen wurde. Die von uns verteilte Wahlzeitung der Internationalistischen Lis­te / MLPD und ein Offener Brief an das Aktionsbündnis wurde von den meisten Teilnehmenden genommen.


Nur eine Minderheit lehnte dies schroff ab. Im Mittelpunkt einiger längerer Gespräche mit jüngeren Teilnehmerinnen und Teilnehmern standen die auch in Gera unübersehbaren Wahlplakate der In­ternationalistischen Liste / MLPD und die Frage der Wahlent­scheidung. Vor allem das Hauptplakat „Make Socialism great again!“ und das Motiv „Wer AfD wählt, wählt Faschismus!“ wurden von ei­nigen als sehr gut gefunden. 


„Ja, den Sozialismus brauchen wir“, meinte eine junge Frau. „Das Plakat gegen die AfD ist echt gut“, eine andere. Sie ist aber hin- und hergerissen, ob sie die MLPD oder lieber die Linkspartei wählen will, da letztere doch „die Chance hat, in den Bundestag zu kommen.“ Was hat jedoch die Regierungsbeteiligung der Linkspartei in Thüringen gebracht? Jede Stimme für die Internationalistische Liste / MLPD stärkt ihr Ansehen und fördert den Einfluss des echten Sozialismus. Sie will sich ihre Wahlentscheidung nochmals überlegen.

 

Bei einem anderen Gespräch ging es darum, ob nicht „auch die Linkspartei eigentlich für den Sozialismus ist“, wie ein Teilnehmer meinte. Er hat die Hoffnung, dass der „Eintritt junger Menschen in die Partei diese verändern wird“. Er meinte, dass diejenigen, die die Partei aktuell führen, „nur nicht offen sagen wollen, dass sie auch für den Sozialismus sind, da dann die Hälfte der Stimmen wieder weg ist“.

 

Diese Hoffnung von ihm ist jedoch eine Illusion, die schädlich ist. Sie hält Men­schen davon ab, sich in der revolutionären Partei zu organisieren und sich aktiv daran zu beteiligen, dem Sozialismus zu einem neuen Ansehen zu verhelfen. Die Linkspartei ist seit ihrer Gründung eine bürgerliche Partei, Arzt am Krankenbett des Ka­pitalismus. Gut ist jedoch, dass mehr Gespräche stattfinden, wo sachlich darüber gestritten werden kann. In Gera, wo wir diesmal keinen Direktkandidaten haben, empfehlen wir die Wahl von Frank Tempel von der Linkspartei, der ein Antifaschist und kein Antikommunist ist.

 

Hier kann man den Offenen Brief an das Geraer Aktionsbündnis gegen Rechts lesen. 

 

Siehe auch: Totgesagte leben länger - Gespenster leben ewig!