Arbeitsplatzvernichtung

Arbeitsplatzvernichtung

Commerzbank plant 3900 Rauswürfe - aus unternehmerischer Sicht

Das WDR-Morgenmagazin meldete am 13. Februar: „Zur Verbesserung der finanziellen Situation plant die Commerzbank den Abbau von 3.900 Stellen“. Klingt irgendwie logisch, nächste Durchsage, der Hörer soll zur Tagesordnung übergehen.

Von kw

Doch halt, wieso denn die Commerzbank? Bei ThyssenKrupp wurde der Generalangriff auf die Arbeiterrechte mit (bilanziell ausgewiesenen) Verlusten der Stahlsparte begründet. Die IG-Metall-Führung übernimmt seitdem die unternehmerische Sichtweise, dass die Erlangung der fehlenden Wettbewerbsfähigkeit entscheidend fürs Überleben und damit auch im Interesse der Arbeiter sei.


Anders die Situation der Commerzbank, wo die Bilanzen mit 2,7 Milliarden Gewinnen (2024) strotzen. Dennoch müsse auch hier „die Wettbewerbsfähigkeit weiter gestärkt werden" (CEO Bettina Orlopp) auf 4,2 Milliarden Gewinne (2028). Gesetzmäßig endet auch in der Gewinn-Komfortzone der Kampf um die Wettbewerbsfähigkeit nie. Es gilt nur der Zwang zu immer neuen Höhen des „profitablen Wachstums … mit modernsten Technologien … notwendigerweise auch durch Stellenabbau“.


Mit dadurch erzielten höheren Dividenden sollen die Aktionäre bei der Stange gehalten und eine Übernahme durch die UniCredit Bank soll abgewehrt werden, und das immer weiter, egal ob vor und nach einer Fusion. Der gesetzmäßige Übernahme-, Abwehr-, Konkurrenzkampf wird in der Krise zum Vernichtungsgemetzel.


Wer in der Arbeitsplatzvernichtung mit „sozialverträglichen Abbauinstrumenten eine Win-win-Situation für alle Beteiligten“ erkennen will (Ver.di-Sekretär Kevin Voss), der muss endlich seine unternehmerischen Profitkurzsichtgläser gegen eine proletarische Weitsichtbrille tauschen.


Aus Arbeitersicht hätte die WDR-Meldung am 13. Februar nämlich gelautet: „Die Existenzgrundlage von 3.900 Beschäftigten der Commerzbank wird durch den geplanten  Abbau ihrer Arbeitsplätze infrage gestellt“. Das hätte den Blick auf die Lebensperspektive der Arbeiterklasse gelenkt. Darauf, dass auch der Kampf um jeden einzelnen Arbeitsplatz erst endet, wenn mit dem echten Sozialismus die proletarische Sichtweise die gesellschaftliche Denkweise bestimmt. Dann auch in den Massenmedien.