Tübingen
8. März - Internationaler Frauentag vor neuen Herausforderungen
Offensiv haben wir uns dem Winterwahlkampf im Kreis gestellt, mit Ständen, Straßenumzügen, Stammtischen, Einsätzen vor Betrieben und Lehrwerkstätten.
Die Masse der Frauen muss einbezogen werden in den weltweiten antifaschistischen Kampf. Statt bei Gleichberechtigungsfragen oder dem Kampf um soziale Forderungen stehen zu bleiben, drängt sich die Frage nach einer anderen Gesellschaftsform auf, dem echten Sozialismus. Dem diesjährigen 8. März kommt daher eine große Bedeutung für die Weiterentwicklung der kämpferischen Frauenbewegung zu.
Die verschiedenen bürgerlichen Parteien biedern sich als Retter der Bevölkerung, besonders auch der Frauen an, allen voran die AfD. Sie verspricht den „kleinen Leuten“ eine blendende Zukunft unter ihrer Herrschaft, Willkommensgeld für Babys, natürlich nur für deutsche, und statt Kitas Belohnungsgeld, wenn natürlich die Mütter zu Hause bleiben. Das sei doch das Beste für die Kinder. Die antifaschistische Arbeit ist Teil der Arbeit zum 8. März.
Das Motto der MLPD zum Wahlkampf „Make Socialism great again“ müssen wir inhaltlich füllen, wieso die Befreiung der Frau nur im Sozialismus möglich ist. Toll ist das Wahlprogramm der MLPD mit seinen grundsätzlichen Aussagen und konkreten Forderungen, z.B. zur „Kitastrophe -Was sind unsere Kinder wert?“ Das Wahlprogramm gilt auch weit über den Wahlkampf hinaus.
„'Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen.' Dieses Sprichwort stammt aus Afrika und gilt überall: Kindererziehung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die kollektiv wahrgenommen werden muss. Dagegen schieben die heutigen kapitalistischen Gesellschaften die Verantwortung den Familien und darin weiterhin vor allem den Frauen zu, die damit alleine beim bestem Willen überfordert sind. Zumal die gesellschaftlichen Herausforderungen diesbezüglich erheblich komplizierter werden.“ (Punkt 21 Wahlprogramm der MLPD)
Es ist schon Tradition, dass die MLPD zum 8. März eine eigene MLPD Veranstaltung macht, diesmal unter dem Titel „Befreiung der Frau in einer befreiten Gesellschaft. Echter Sozialismus ist keine Utopie, sondern breiteste Demokratie. Make Socialism great again.“
So machen wir einerseits als Partei eine eigene Arbeit, andererseits sind wir seit Jahren aktiver Teil einer breiten Aktionseinheit in Tübingen im Netzwerk 8. März. Auch die Tübinger Gleichstellungsbeauftragte arbeitet mit im Netzwerk. Traditionell findet am 8. März das „Holzmarktspektakel“ statt, mit offenem Mikrophon, Kultur, Ständen. In diesem Jahr wächst die Beteiligung, Omas gegen Rechts wollen teilnehmen, ein Chor von über 40 Frauen von kultureller Vielfalt wird singen, Einzelkünstlerinnen werden auftreten. Man merkt die Politisierung und das Bedürfnis, aktiv zu werden weit über die Wahlen hinaus. Das 8. März-Bündnis, ein Bündnis von Studentinnen, Studenten, LGBTQ, die das Netzwerk bisher eher vermieden hatten, sind inzwischen an dem friedlichen Nebeneinander interessiert. Und zum ersten Mal machen wir als Frauennetzwerk eine gemeinsame Veranstaltung , ein gemütliches Frühstück und Diskussion über frauenpolitische Themen.
Heiße Themen sind die Kürzungsbeschlüsse des Gemeinderats. Kitas: Erst wird das Angebot der Kitas immer mieser mit kürzeren Öffnungszeiten und jetzt sollen die Familien auch noch das Haushaltsloch mit erhöhten Kitagebühren stopfen. Als wären sie nicht sowieso finanziell genug belastet. Der Busverkehr soll eingeschränkt werden, wie war das mit dem „Tübingen macht blau“ vom umweltbemühten Oberbürgermeister Palmer? Menschen aus den umliegenden Orten werden gezwungen sein, wieder mit dem Auto in die Stadt zu fahren.
Nach massiven Protesten wurden zwar weniger, aber immer noch Sozialpädagogenstellen an den Schulen gekürzt, dabei ist der Bedarf sogar gestiegen, da die Kinder immer mehr unter Armut, Kriegsbedrohungen und Umweltkatastrophe leiden. Die Frage stellen sich viele: Wohin soll das führen, wenn die Kommunen immer mehr Aufgaben aufgelastet bekommen, aber keinen Cent mehr Geld. Die Gelder werden ja in die „Kriegstüchtigkeit von Deutschland“ gesteckt und in Subventionen für die Großindustrie. Hier gibt es viel Empörung und Interesse an unserer grundsätzlichen Forderung „Make socialism great again“. Auch das Thema wer ist Schuld an den verschiedenen Krisen bewegt viele, was haben denn die Flüchtlinge damit zu tun.
Natürlich fördern und unterstützen wir die Mitgliederwerbekampagne des Frauenverbands Courage und haben bereits aktiv an dem Brunch mit „Frauenpower gegen Faschismus“ teilgenommen. Dafür haben wir auf unseren Wahlkampfeinsätzen vor der Uni und der Berufsschule geworben und junge Frauen zur Beteiligung gewonnen. Unbedingt müssen wir einen Einsatz vor unserem Zielbetrieb zum 8. März planen, vielleicht mit einer Rose und der Einladung zu unserer Veranstaltung.
Unser Ziel ist es, viele Frauen und neue Kontakte für MLPD und Rebell zu gewinnen, Courage in ihrer Mitgliederwerbekampagne zu unterstützen. Wer zu unserer Veranstaltung kommen möchte, ist herzlich eingeladen. Sie findet am Dienstag, den 11. März um 19.00 statt im Hofstüble/Bürgerheim, Schmiedtorstraße 2, in Tübingen.