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Windows-10-Support endet – und jetzt?
Wer zu Hause oder im Betrieb einen Windows-10-Rechner nutzt, wird immer penetranter darauf hingewiesen: Am 14. Oktober 2025 endet der Support für Windows 10!
Was heißt das? Zu diesem Datum stellt Microsoft die Lieferung von Sicherheitsupdates ein und das System wird anfälliger für digitale Angriffe. Das neuere Windows 11 ist schon drei Jahre auf dem Markt, aber nach wie vor sind erst 36,6 Prozent der Windows-Rechner weltweit darauf umgestellt worden.
Warum endet der Support? Weil sich nur mit einem neuen System auch neu Geld verdienen lässt. Die Art, wie Microsoft sein neues System in den Markt drückt, ist ein anschauliches Beispiel für seine Monopolmacht. „Unter weltmarktbeherrschenden internationalen Monopolen verstehen wir Monopole oder Monopolgruppen, die in Bezug auf Umsatz, Beschäftigtenzahl und Börsenwert eine beherrschende Stellung in ihrer Branche oder Teilen davon einnehmen und die auf dieser Grundlage auf den Weltmarkt, die Weltmarktpreise und die Weltproduktion maßgeblichen Einfluss ausüben können.“¹
Im Januar 2025 liefen weltweit 71,9 Prozent aller Rechner mit einem Windows-Betriebssystem. Zu Beginn der Weltwirtschafts- und Finanzkrise 2018 hatte Windows noch einen Weltmarktanteil von ca. 82 Prozent.² Microsoft liegt im Ranking der wertvollsten Börsenunternehmen auf Platz drei mit 3,27 Billionen US-Dollar Marktkapitalisierung, davor liegen zwei weitere Tech-Giganten mit NVIDIA und Apple.³ Der Hype um künstliche Intelligenz hat ihre Börsenwerte enorm in die Höhe getrieben. 2024 erwirtschaftete Microsoft weltweit einen Umsatz von 245 Milliarden US-Dollar, das war ein Wachstum von 15,7 Prozent zum Vorjahr.⁴ Solche Zahlen will Microsoft natürlich im Konkurrenzkampf auf Kosten der Konkurrenten wieder ausbauen.
Warum ist das jetzt für die Anwender ein Problem?
- Stellt Microsoft unnötig hohe Systemanforderungen für das neue System und erlaubt u.a. nur bestimmte Prozessoren. Das zwingt insbesondere viele Betriebe zur Verschrottung von eigentlich tadelloser, oft nur wenige Jahre alter, Hardware. Diese Verschwendung wichtiger Ressourcen, wie Gold, Kupfer, seltenen Erden usw. ist ein umweltpolitischer Skandal. Was gerade für kleine Firmen und auch Privatanwender ein finanzielles Problem ist, freut aber die Hersteller – hier beherrschen sechs Große gemeinsam 86,7 Prozent des Marktes (Lenovo, HP, Dell, Apple, Asus und Acer).
- Windows 11 ist sicherheitstechnisch sehr kritisch zu bewerten: Microsoft drängt die Nutzer noch stärker in Richtung Cloud (also alle Daten und viele Programme liegen im Internet auf Servern des Monopols) und zur Durchdringung mit Künstlicher Intelligenz. Damit wird die Nutzung immer stärker von einer guten Internetverbindung abhängig und die Kontrolle über die eigenen Daten geht weitgehend verloren.
Was tun? Es gibt nicht „die eine Lösung“. Microsoft bietet für die kommenden drei Jahre an, für Windows 10 weiter Sicherheitsupdates gegen Bezahlung zu beziehen. Was für Privatnutzer mit 30 US-Dollar im ersten Jahr noch nicht dramatisch klingt, kann für kleine und mittlere Betriebe schnell teuer werden, denn man zahlt immerhin pro Rechner und in den folgenden zwei Jahren jeweils das Doppelte (60 bzw. 120 US-Dollar pro Rechner). Einen neuen Rechner, der Windows-11-fähig ist, anzuschaffen ist heute nicht mehr so teuer, aber die Sicherheitsrisiken müssen einem gerade in der täglichen Handhabung bewusst sein. Ein Umstieg auf ein Linux-System (z.B. Linux Mint, u.a. hier zu beziehen: https://www.heise.de/download/product/linux-mint-55077) ist kostenlos und gerade für etwas computeraffine Menschen sicherlich eine gute Option. Vor allem erfordert das Ende von Windows 10, sich bewusst mit dem Problem zu befassen und ggf. dazu zu beraten.