Witten
Lebhafte Diskussionen beim Straßenumzug, Heiliges Wasser und angedrohte Strafanzeige
Mit einem Straßenumzug im Wohngebiet des Kandidaten Achim Czylwick ist unser Wahlkampf erfolgreich gestartet. Bei den lebhaften Zeiten spüren wir in den Gesprächen, wie viel Verwirrung unter den Massen gestreut wird.
Eine Frau brachte die Verwirrung gut auf den Punkt. Sie sagte: „Jeden Tag finde ich etwas Neues, was man an den Parteien gut finden kann, aber so richtig überzeugend ist es nicht.“ Ein anderer Anwohner äußerte sich so: „Ich bin ja auch gegen den Faschismus, aber ich wähle AfD, die sind gegen den Faschismus“. Da ist selbst die Verwirrung verwirrt. Kein Wunder, wenn das Märchen verbreitet wird, Hitler sei Kommunist gewesen und die Faschisten wären die „Roten“, während der Begriff Faschismus den Menschen kaum mehr bekannt ist.
Den Vogel schoss jedoch einer ab, der nach unserem Besuch das Treppenhaus erst einmal mit Weihwasser von den „bösen Kommunisten“ reinigen musste. Da sag nochmal einer: „Um Gottes willen“.
In vielen anderen Gesprächen stellten wir große Offenheit und zugleich Unentschlossenheit fest, die zu nutzen, wir noch besser lernen müssen. Die Enttäuschung über die Ampel-Regierung und das taktische Wählen zur Verhinderung der AfD aufzubrechen, gelingt uns dadurch, eine Grundsatzentscheidung herbeizuführen. Die AfD kann man nur über ein breites antifaschistisches Bündnis verhindern und nicht durch die Wahl eines kleineren Übels.
Während unseres Straßenumzuges mischte sich dann auch noch die Polizei ein. Was wir hier machen würden, fragten sie. Unser Kandidat: „Wonach sieht es wohl aus? Natürlich Straßenumzug im Wahlkampf mit Lautsprecher.“ Der Lautsprecher wäre erlaubt, angeblich hätten wir das jedoch bei der Polizei anzeigen müssen. Sie wollen uns ja schützen. Das ist sehr löblich, aber dafür Achim Czylwick eine Strafanzeige anzudrohen ist eine fragwürdige Form von „Schutz“. Wir setzten noch eine drauf, das am Mikrofon lautstark bekannt zu machen, woraufhin uns die Kollegin des Polizisten noch viel Erfolg wünschte. Achim hat auf jeden Fall unsere volle Solidarität und wir lassen uns davon gewiss nicht beeindrucken!