Ver.di-Warnstreiks
"Heute ist kein Arbeitstag, heute ist ein Streiktag“
So schallte es aus den Kehlen von etwa 500 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter von Ver.di. Sie hatten sich am Morgen des 13. Februar vor dem Gewerkschaftshaus zu ihrer Demonstration durch Lübeck versammelt.
Erzieherinnen aus einer Kita berichteten in einem Interview, dass der Krankenstand bei ihnen hoch ist. Dadurch hat eine Erzieherin zeitweilig 20 Kinder zu betreuen. Praktikanten verzichten angesichts solcher Belastungen nicht selten auf eine Ausbildung. Bereitwillig nahmen viele das Streik Aktuell Nr. 8 der MLPD (mehr dazu hier). Zwei Frauen stimmten spontan das Lied „Brüder zur Sonne“ an, als sie den Namen MLPD lasen. Eine Schulsozialarbeiterin, die mit der Linkspartei sympathisiert, hob hervor, dass sie gern die Veröffentlichungen der MLPD liest, weil sie so „inhaltsvoll“ sind. Ein Redner fordert die 35-Stunden-Woche gegen die hohen Arbeitsbelastungen.
Dies war schon die zweite Warnstreikdemonstration in Lübeck. Eine der Erzieherinnen sagte, der Warnstreik sei ein „Kitzeln“, jetzt müssten die "Arbeitgeber" aber einmal „durchgekitzelt“ werden. Noch deutlicher formulierte es ein Betriebsrat der Stadt Lübeck: „Wir stellen uns auf einen Kompromiss bei den Tarifverhandlungen ein, aber der muss für uns akzeptabel sein. Und damit wir das erreichen, heißt es jetzt 'Bundesweit streikbereit'“. (Die VW- und Stahlarbeiter grüßen). Großer Beifall und Jubel verstärkten seine Forderung nach Urabstimmung.