Massenproteste gegen AfD und Dammbruch

Massenproteste gegen AfD und Dammbruch

Bürgerlicher Antifaschismus trachtet nach Führung über den antifaschistischen Kampf

Mehr als eine Million Menschen ging nach dem Dammbruch von CDU, FDP und BSW gegen die AfD und die faschistische Gefahr auf die Straße. Allein in München waren am 8. Februar 320.000 Antifaschisten und Antifaschistinnen auf der Theresienwiese.

Von gis

Rote Fahne News berichtete.

 

Zu Recht sind die Münchner Antifaschisten und die Veranstalter stolz auf diese riesige antifaschistische Engagement. "Eine der größten Demonstrationen der vergangenen Jahrzehnte in München", so die Süddeutsche Zeitung.

 

Der Wunsch nach einem breiten, überparteilichen Zusammenschluss gegen AfD, faschistische Gefahr, Rechtsentwicklung und Abbau bürgerlich-demokratischer Rechte eint die Menschen auf der Theresienwiese. Jemand trägt ein Schild mit Worten der Holocaust-Überlebeneden Margot Friedländer: "Schaut auf das, was euch verbindet!" Die Leute machen sich große Sorgen, dass es wieder zur Errichtung einer faschistischen Diktatur in Deutschland kommen könnte. "In unserem Geschichtsbuch ist kein Platz für Wiederholungen" steht auf einem anderen Schild. 

 

In diesem Sinne stehen die Antifaschistinnen und Antifaschisten auch für das Motto "Die Demokratie braucht dich!" Es gibt aber auch zahlreiche Kräfte, die unter diesem Motto etwas anderes verstehen als den Kampf für den Erhalt und die Erweiterung bürgerlich-demokratischer Rechte. Ihnen geht es darum, den antifaschistischen Kampf streng in den Rahmen von Parlamentarismus und bürgerlichem Antifaschismus zu zwängen.

 

Weil er das auf der Münchner Großkundgebung nicht gewährleistet sah, blieb der Münchner CSU-Vorsitzende ihr fern. "In der CSU haben sie befürchtet, ... dass die Demo zu einer Wahlkampfveranstaltung gegen die Unionsparteien werde." Nein, das wurde der Nachmittag auf der Theresienwiese nicht, lobt der Artikel in der Süddeutschen. "Harte Kritik an Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz wurde formuliert, aber nicht überzogen." Letztes Jahr sei das anders gewesen: "Weit entfernt vom Bühnenprogramm vor einem Jahr bei der Demo 'gegen rechts', damals vor dem Siegestor, als manche Redner AfD, Ampel-Regierung und CSU in einen Topf warfen."

 

Zum bürgerlichen Antifaschismus heißt es im Buch "Morgenröte der internationalen sozialistischen Revolution" von Stefan Engel:


„Der staatstragende bürgerliche Antifaschismus verschleiert das Wesen des Faschismus, wenn er ihn auf Antisemitismus und Eroberungskrieg reduziert und seinen Hauptzweck leugnet: die offen terroristische Unterdrückung der revolutionären Arbeiterbewegung. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden nahezu alle staatlichen Gedenkstätten, die Geschichte oder Opfer des Faschismus zum Thema haben, unter der Leitlinie des bürgerlichen Antifaschismus neu organisiert.


Dieser setzt Kommunismus und Faschismus gleich und verbreitet damit eine Geschichtslüge größten Ausmaßes. Der von staatlichen Stellen vertretene bürgerliche Antifaschismus wird so zu einer Spielart des Antikommunismus. Diese Einschätzung richtet sich natürlich nicht gegen bürgerliche und kleinbürgerliche Antifaschisten, die bereit sind, sich an einer Aktionseinheit ohne antikommunistische Ausgrenzungen zu beteiligen.“ (S. 248 f.)